Zwangsräume
Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945
Online-Ausstellung ab
16.10.2023
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Das Haus Lippehner Straße 35 (seit 1974 Käthe-Niederkirchner-Straße) wurde 1903 durch den Maurermeister Herrmann Knoll erbaut. Ein Jahr später kaufte es Isidor Lewy, der hier mit seiner Familie von 1916 bis zu seinem Tod 1936 lebte. Seine Witwe Lina Lewy wurde 1939 zum Verkauf des Hauses an die Nichtjüdin Charlotte Klaus gezwungen. Der Verkaufserlös von 127.000 RM lag weit unter dem tatsächlichen Wert des Hauses. Er ging auf ein Sperrkonto, auf das die Familie nur begrenzt Zugriff hatte.
Isidor Lewys Enkel Peter Gossels erinnerte sich 2017 in einer Rede am Holocaust Remembrance Day an die Geschehnisse: „Im März 1939 teilte die Gestapo meinem Vater mit, dass er verhaftet werden würde, wenn er nicht innerhalb der nächsten drei Tage das Land verließ. Innerhalb dieser drei Tage gelang es ihm, die belgische Grenze zu erreichen, und er lebte eine Zeit lang in Antwerpen. Ungefähr zu dieser Zeit wurde meine Großmutter gezwungen, das Wohnhaus, in dem wir wohnten, an ein Mitglied der Nazipartei zu einem günstigen Preis zu verkaufen, der auf ein Konto eingezahlt wurde, von dem sie jeden Monat nur einen kleinen Betrag abheben durfte. Ich werde nie vergessen, dass ich bei dieser Transaktion dabei war, als zwei Polizeibeamte meine Großmutter zwangen, die Urkunde zu unterschreiben.“
Nach dem Krieg gelangte das Haus entschädigungslos in staatliche Verwaltung durch den VEB Kommunale Wohnungsverwaltung Prenzlauer Berg. Nach 1989 wurde das Haus auf die Enkel von Isidor und Lina Lewy, Peter und Werner Gossels, übertragen. Sie verkauften es wenig später an eine Berliner Immobilienfirma und gründeten mit dem Erlös zwei gemeinnützige Organisationen in ihrem Heimatort Wayland bei Boston.
2019 besuchten Peter und Werner Gossels mit ihren Frauen und Kindern das Haus der Großeltern und die Familienwohnung, die sie 80 Jahre zuvor verlassen hatten. Gemeinsam mit Martin Schott aus Sydney, dessen Familie seit 1912 im Haus lebte, enthüllten sie eine Stille Klingeltafel. Diese erinnert an die 83 jüdischen Hausbewohner:innen, die zwischen 1939 und 1943 hier lebten.
Im „Parterre links“, vermutlich eine im Vorderhaus gelegene Ladeneinheit, lebten seit dem 1. Juni 1942 der Schneidermeister Sally Casper und seine Frau Helene (Lene) Casper, geb. Loszynski. Sie hatten zuvor in der Barbarossastraße 50 und später in der nicht weit entfernten Chodowieckistraße 8 gelebt. Dort erinnern seit 2012 Stolpersteine an ihren letzten frei gewählten Wohnort. Lene und Sally Casper wurden am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und unmittelbar nach Ankunft am 22. Oktober 1942 im Wald von Rumbula erschossen. Fünf ihrer sieben erwachsenen Kinder wurden ebenfalls ermordet: Martin und Siegfried Casper in Riga, Edith Abraham, geb. Casper, und Walter Casper in Auschwitz, Rudolf Casper im Vernichtungslager Kulmhof. Nur die Geschwister Harry Casper und Gertrud Kaufmann, geb. Casper, überlebten. Die Töchter der beiden halten ihr Andenken aufrecht.
Ebenfalls im Erdgeschoss lebten seit 1. Oktober 1938 die Schwestern Hulda und Margarete Glasfeld. Beide gingen einer Heimarbeit als Hosenstepperin beziehungsweise Näherin nach. Hulda arbeitete zuletzt auch bei Herbert Rosenow in der Schönhauser Allee 166. Zu den kostbarsten Posten auf der nach ihrem Tod erstellten Inventarliste zählte eine fast neue motorbetriebene Nähmaschine – neben weiteren Habseligkeiten wie einem Schaukelstuhl, einem Tennisschläger, zwei Betten, einem Vertikow, einer Waschkommode, einer Bücheretagere oder einem „unmodischen Sofa“. In der Zeit vom 16. September 1941 bis 22. Januar 1942 waren beide Frauen wegen „Devisenvergehen“ im unweit gelegenen Frauengefängnis Barnimstraße eingesperrt. Am 14. April 1942 sollten die Schwestern in das Warschauer Ghetto deportiert werden. Zwei Wochen vor der geplanten Deportation, am 27. März 1942, starben Hulda und Margarete Glasfeld in ihrer Wohnung. Auf ihren Sterbeurkunden ist als Todesursache „Tod durch Vergiftung (Selbstmord)“ angegeben. Sie wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Der Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg quittierte im Mai 1942 den Empfang folgender Wertsachen der Geschwister: „410,- RM, 1 Herrentaschenuhr Silber 800 gestempelt, 2 Trauringe Gelbmetall, 1 Brille mit Futteral. Die oben Genannten haben kurz vor ihrer Evakuierung Selbstmord verübt“. Zwischen 1999 und 2001 wurden an ihrem Grab zwei „Kriegsgrabsteine“ gesetzt, mit ihren Namen und Lebensdaten sowie dem Kürzel .ת.נ.צ.ב.ה für den Segenswunsch „Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens“.
1939 zog Gerta Heysemann, geb. Scheidemann, zur Untermiete in die Wohnung der Schwestern Glasfeld. Ihr 14-jähriger Sohn Egon hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Frankreich auf. Er kehrte aber 1941 wieder zurück zu seiner Mutter nach Berlin. In zweiter Ehe heiratete Gerta Kurt Marcuse und zog mit Egon zu ihm in die Treuchtlingerstraße 4, wo Kurt Marcuse als Untermieter wohnte. Am 28. März 1942 wurden alle drei nach Piaski deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Sehr wahrscheinlich sind sie noch im gleichen Jahr in Piaski oder in einem der umliegenden Vernichtungslager ums Leben gekommen.
Paul und Else Samter, geb. Hermann, zogen Anfang 1939 mit ihrem 17-jährigen Sohn Heinz Julius in die Lippehner Straße. Vor diesem erzwungenen Umzug hatten sie in Charlottenburg in der Bismarckstraße 111 gelebt. Paul Samter war Textilkaufmann. Unter anderem war er als Musterentwerfer bei der Firma Wemona tätig gewesen. In den 1920er Jahren hatte er die Firma Bieber & Samter geführt. Zuletzt war er zu Zwangsarbeit als Straßenkehrer, Schneeschipper und im Streckenbau verpflichtet. Die Familie wollte Deutschland verlassen und war im Februar 1939 bereits auf der Warteliste des Amerikanischen Generalkonsulats vermerkt – auf Platz 49.527 bis 49.529.
„Meine sehr Lieben! Wir treten jetzt die große Reise an. Ihr erhaltet noch von anderer Seite ein Gedenken. Lebt alle recht wohl & laßt es Euch gut ergehen, unsere besten Wünsche begleiten Euch stets. Herzliche Grüße & Küsse
Eure Else, Heinz & Paul
Für Tante H. herzliche Grüße & Küsse mit allerbesten Wünschen“
Am Tag darauf wurden Else und Paul Samter nach Auschwitz deportiert. Ihr 20-jähriger Sohn Heinz Julius Samter blieb vermutlich in der Wohnung. Eventuell zog er auch in die Nachbarwohnung. Der gelernte Autoschlosser musste bei Firma Trima Maschinenbau G.m.b.H. zu einem Stundenlohn von 0,95 RM Zwangsarbeit leisten. Er wurde keine fünf Monate nach seinen Eltern über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 nach Auschwitz deportiert. Bis Mai 1944 ist Heinz Julius Samter mehrmals in den Registern des Lagerkrankenhauses vermerkt. Danach verliert sich seine Spur. Wann genau er ermordet wurde, ist nicht bekannt.
Zur Untermiete lebte das Ehepaar Edwin und Rita Löwenberg, geb. Goldstein, in der Wohnung Samter. Sie hatten erst 1937 geheiratet. Als ihre Deportation bevorstand, erhängten sich Edwin und Rita Löwenberg am 16. Oktober 1942 in der Wohnung und wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Der Eigentümer des Hauses, Isidor Lewy, war 1916 mit seiner Frau Lina Lewy, geb. Lewy, und den jugendlichen Töchtern Hildegard und Charlotte in das zweite Obergeschoss des Vorderhauses gezogen. Charlotte Lewy hatte die elterliche Wohnung nach ihrer Heirat mit Max Gossels 1929 verlassen. Sie zog aber nach ihrer Scheidung 1936 gemeinsam mit ihren Söhnen Peter und Werner wieder zurück in die Lippehner Straße. Um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, eröffnete Charlotte Gossels in einem Zimmer der Wohnung einen Salon für Massage und Schönheitspflege. Später wurde sie zu Zwangsarbeit verpflichtet. Zuletzt musste sie bei den Deuta Werken für einen Wochenlohn von nur 20 RM arbeiten. Isidor Lewy starb am 5. Mai 1936.
Kurz nach Fertigstellung des Gebäudes durch Maurermeister Knoll wurde Isidor Lewy 1905 Eigentümer des Hauses. Sein Enkel Peter Gossels erinnert sich, dass Isidor Lewy das Haus als eine Art Altersversorgung nach dem Verkauf seines Unternehmens, einer Firma für Kinderbekleidung, erwarb. Als Lina Lewy drei Jahre später gezwungen wurde, das Haus zu verkaufen, blieb sie – nun als Mieterin – mit ihren Töchtern und Enkeln in der Wohnung. Im Juli 1939 gelang es Charlotte Gossels, ihre neun- und sechsjährigen Söhne nach Frankreich zu schicken. Im September 1941 reisten sie über Lissabon in die USA aus, wo sie in Boston in unterschiedlichen Pflegefamilien lebten.
Nach der Flucht der Enkelsöhne Peter und Werner, musste Lina Lewy Untermieter:innen in der Wohnung aufnehmen. Ein Zimmer der Wohnung Lewy bewohnte Max Hein, der als Zwangsarbeiter bei der Firma Sager & Werner in Charlottenburg arbeiten musste. Er hatte zwischen 1934 und 1938 ein Zigarrengeschäft in der Schlüterstraße 56 geführt. Er wurde am 28. März 1942 nach Piaski deportiert, wo er vermutlich nach kurzer Zeit starb.
Das Ehepaar Minner lebte ebenfalls zur Untermiete bei Lina Lewy. Der Spiel- und Galanteriewarenhändler Alfred Minner und die Krankenschwester Gertrude Minner, geb. Lindenstrauss, hatten 1936 geheiratet. Am 29. November 1942 wurden beide nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich wenig später ermordet wurden.
Weitere Untermieter:innen waren die Eheleute Daniel und Bertha Baruch, geb. Lewy. Zur Volkszählung 1939 waren sie bereits in der Lippehner Straße 35 gemeldet. Zuvor hatte das Paar in der Chausseestraße 36 gelebt. Daniel Baruch wurde am 27. Mai 1942 in das KZ Sachsenhausen verschleppt und einen Tag später erschossen. Seine Ermordung war Teil einer „Vergeltungsaktion“, mit der die Schutzstaffel (SS) auf einen Brandanschlag zweier kommunistischer Widerstandsgruppen auf die anti-sowjetische Propaganda-Ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten reagierte. Bertha Baruch wurde nur wenige Tage darauf in das Ghetto Theresienstadt gebracht, wo sie am 10. April 1943 ums Leben kam.
Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 gab Lina Lewy auch Klara Kiwi und den Neffen ihres Mannes, Georg Jacobsohn als Bewohner:innen der Wohnung an. Georg Jacobsohn, Künstlername John, war in den 1920er Jahren ein häufig besetzter Stummfilmschauspieler. Er war vor allem für seine Darstellungen von skurrilen, gnomenhaften Figuren in mehreren Klassikern des deutschen Stummfilms bekannt. Unter anderem spielte er in Fritz Langs Filmen „Der müde Tod“ (1921), „Metropolis“ (1927), „M“ (1931) und „Dr. Mabuse“ (1922/33) sowie in Friedrich Wilhelm Murnaus „Der letzte Mann“ (1924) mit. Als die Nationalsozialisten Georg Jacobsohn als „Volljude“ klassifizierten, wurde er 1933 vom deutschen Kulturbetrieb ausgeschlossen und erhielt auch keine Filmrollen mehr. Georg Jacobsohn wurde am 29. Oktober 1941 als erster Hausbewohner in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo er nur drei Wochen später unter ungeklärten Umständen starb.
Die Untermieterin Klara Kiwi zog im August 1941 in die Greifswalder Straße 204 zu ihrer Stiefmutter Rosa Kiwi. Von dort wurde sie am 31. August 1942 nach Riga deportiert, wo sie eine Woche später starb. Am 3. Oktober 1942 wurde Lina Lewy, die Hauptmieterin der Wohnung, in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie in der Dresdener Kaserne sieben Wochen später im Alter von 67 Jahren starb. Ihre Tochter Hildegard Lewy wurde am 27. Februar 1943 im Rahmen der sogenannten „Fabrik-Aktion“ aus der A.E.G. Fernmeldekabel & Apparate Fabrik Oberspree verschleppt. Dort hatte sie Zwangsarbeit leisten müssen. Wenige Tage später wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. Einen Tag nach ihrer Schwester wurde auch Charlotte Gossels verschleppt, ebenfalls in das Sammellager V (eine Reithalle in der Feldzeugmeisterstraße). Sie war zuletzt bei den Deuta-Werken zu Zwangsarbeit verpflichtet. Am 2. März 1934 wurde sie nach Auschwitz deportiert und ermordet. In einem Brief an Dr. Erich Lewis (Bruder von Lina Lewy) schilderte der Nachbar Norbert Lewinnek, was nach der Deportation der Schwestern mit dem Besitz der Familie Lewy geschah:
„Von der Wohnung selbst, kann ich Ihnen mitteilen, dass das gesamte Inventar damals versteigert wurde, und was noch zurückblieb, wie Photo-Bilder und Bücher, wurden auf dem Hofe verbrannt.“Zitat aus: C. Peter R. Gossels, Letters From Our Mother, Monee, Illinois 2019, S. 353-358
Marta Klein, geb. Pach, bewohnte mit ihrer Mutter Flora Pach, geb. Marcus, die Nachbarwohnung der Familie Lewy, mit der die beiden Frauen offenbar freundschaftlich verbunden waren. In Briefen an ihre Söhne richtete Charlotte Gossels mehrfach Grüße von „Tante Klein“ und „Tante Pach“ aus. Über den Ehemann von Marta Klein oder eine mögliche Verwandtschaft zu Familie Klein im Erdgeschoss des Hauses konnte nichts in Erfahrung gebracht werden.
Als Untermieterin lebte zeitweilig auch Flora Heimann mit in der Wohnung. Ihre letzte Adresse war das Jüdische Altersheim in der Schönhauser Allee 22. Von dort wurde sie am 17. August 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie acht Monate später im Alter von 63 Jahren ums Leben kam.
Auch Erna Fichtmann, geb. Bargebuhr, lebte eine Zeit lang als Untermieterin in der Wohnung Klein/Pach. 1939 war sie noch in der Lippehner Straße 35 gemeldet. Zuletzt lebte sie mit ihrem Mann Arthur Fichtmann, den sie 1939 geheiratet hatte, in der Holzmarktstraße 14. Beide wurden am 26. September 1942 nach Raasiku deportiert. Erna Fichtmann wurde wie alle Frauen, Kinder, älteren und kranken Menschen des Transportes unmittelbar nach ihrer Ankunft erschossen.
Die Hauptmieterinnnen Marta Klein und Flora Pach wurden gemeinsam am 13. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Flora Pach starb dort am 29. Oktober 1942. Ihre Tochter Marta Klein wurde am 18. Dezember 1943 weiter nach Auschwitz deportiert.
Das Ehepaar Willi und Clara Abraham, geb. Abraham, lebte im dritten Obergeschoss des Vorderhauses. Willi Abraham war Kaufmann und Konfektionär. Zuletzt musste er als Zwangsarbeiter bei der Firma Kurt Seidel am Dennewitzplatz Militärausrüstung herstellen. Bei der Volkszählung von 1939 gab Willi Abraham zwei Untermieter:innen an: Lucie Beig, geb. Scherzer, und Erna Heidke. Bei der Frage „War oder ist einer der vier Großelternteile der Rasse nach Volljude“ hatte Willi Abraham jeweils vier Mal „Nein“ eingetragen. Die beiden waren damit zu diesem Zeitpunkt offenbar die einzigen nichtjüdischen Untermieterinnen, die bei jüdischen Hauptmietern gemeldet waren. Ansonsten gab es weiterhin sowohl jüdische als auch nichtjüdische Hauptmieter:innen im Haus. Das Ehepaar Abraham wurde am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, wo sich seine Spur verliert. Etwa einen Monat später schrieb der Hausverwalter Adolf Veselic an das Finanzamt Moabit West:
„Der Hauptmieter Abraham wurde im November d.J. evakuiert. Sein Untermieter zahlte für den Monat Dezember nur einen Betrag von RM 25.-. Ich stelle daher den Antrag, den Ausfall von RM 60.- Miete + RM 2.- Untermietzuschlag, zusammen also RM 62.- gefl. zu ersetzen. Ebenfalls erhebe ich Anspruch auf die Durchführung der Schönheitsreparaturen dieser Wohnung, die mindestens m.E. ca. RM 400.- betragen werden. Da aber noch zwei Räume mit den Möbeln von Abraham besetzt sind, bitte ich erg., diese Möbel entfernen zu lassen, damit die Wohnung weitervermietet werden kann.“Schreiben der Hausverwaltung Adolf I. Veselic an das Finanzamt Moabit-West/Dienststelle für Einziehung verfallener Vermögenswerte, 10. Dezember 1941. Quelle: Quelle: BLHA, Akte der Vermögensverwertungsstelle (05205-V/3452, Rep. 36A OFP II Nr. 175)
Nach Deportation der Abrahams zogen Isaak und Mirjam de Vries, geb. Schulenklopper, als neue Hauptmieter:innen in die Wohnung. Zuvor hatte das Ehepaar in der Metzer Straße 28 gelebt. Isaak und Mirjam de Vries waren 1940 aus dem ostfriesischen Leer vertrieben worden, wo Isaak de Vries das elterliche Geschäft als Viehhändler und Schlachter übernommen hatte und auch als Zementfabrikant tätig war. Zuletzt lebte auch Frieda Hamacher, geb. de Vries, mit ihrem Sohn Jonathan in der elterlichen Wohnung. Sie war das jüngste von vier Kindern. Über ihren Ehemann ist nichts bekannt. Am 14. September 1942 wurden Mirjam und Isaak de Vries in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Isaak de Vries starb dort am 3. Juni 1943. Mirjam de Vries wurde am 16. Mai 1944 weiter nach Auschwitz deportiert und vermutlich direkt nach ihrer Ankunft ermordet. Frieda Hamacher wurde mit ihrem Sohn Jonathan keine fünf Monate nach ihren Eltern nach Auschwitz deportiert, wo beide vermutlich nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Jonathan Hamacher war mit drei Jahren das jüngste Opfer aus diesem Haus.
In der Wohung lebten zeitgleich bis zu sechs Untermieter:innen. Carl und Fanny Hartogsohn, geb. Hartogsohn, zogen vermutlich 1940 ein. Sie stammten aus dem ostfriesischen Emden, wo Carl Hartogsohn als Schlachter und Viehhändler das väterliche Geschäft geführt hatte. Am 10. November 1938 war Carl Hartogsohn in das KZ Sachsenhausen transportiert worden und blieb dort inhaftiert, bis er Mitte Januar 1939 entlassen wurde. Als das Ehepaar und der 12-jährige Sohn Philipp im Februar 1940 ihre Heimatstadt auf Anordnung der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verlassen mussten, zogen die Eltern nach Berlin. Zunächst kamen sie Am Bahnhof Westend 2 unter. Von dort gelangten sie später in die Lippehner Straße. Ihr Sohn Philipp wurde in die Israelitische Gartenbauschule nach Ahlem bei Hannover geschickt. Als die Schule im Oktober 1941 geschlossen wurde, um das Gelände als Sammellager für Deportationen zu nutzen, zog Philipp zu seinen Eltern nach Berlin. Carl und Fanny Hartogsohn wurden mit ihrem Sohn Philipp am 3. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Während es der jüngeren Tochter der Hartogsohns Auguste (Gustel) gelungen war, im März 1940 mit dem letzten legalen Auswanderungsschiff nach Palästina zu flüchten, wurde ihre ältere Schwester Esther ebenfalls in Auschwitz ermordet.
Auch die Eheleute Ludwig und Else David, geb. Zlotnicki, zogen vermutlich 1940 zur Untermiete in die Wohnung. Sie hatten Anfang der 1940er Jahre geheiratet. Else David war 1939 bei ihrer Mutter in der Fehrbelliner Straße 3 unter dem Namen Else Lefebré, geb. Zlotnicki, gemeldet gewesen. Der Handelsvertreter Ludwig David hatte bis 1939 in der Nettelbeckstraße 25 in Schöneberg gewohnt und danach zur Untermiete in der Gaudystraße 21. Am 3. Februar 1943 wurden auch Ludwig und Else David nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Seit 2013 erinnern in der Käthe-Niederkirchner-Straße zwei Stolpersteine an das Ehepaar David – allerdings nicht vor der Hausnummer 35, sondern fälschlicherweise vor der Nr. 25.
Die Geschwister Marianne und Isaac Cohen zogen im Januar 1942 zur Untermiete in die Wohnung. Auch sie stammten aus der Nähe von Leer in Ostfriesland. Ob sie die Familie de Vries schon aus ihrer Heimat kannten, ist nicht bekannt. Isaac Cohen war Arbeiter. Vermutlich war er während des Pogroms im November 1938 verhaftet und für einige Wochen in das KZ Sachsenhausen verschleppt worden. Am 3. Februar 1943 wurden Marianne und Isaac Cohen nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Im Erdgeschoss des Quergebäudes lebte das Ehepaar Max und Lucie Klein, geb. Hopp, mit ihrem Sohn Manfred. Nach dem Novemberpogrom 1938 zogen Lucie Kleins Bruder Nathan Hopp und seine Frau Ruth Hopp, geb. Seide, als Untermieter:innen ein. Bis zu dem Pogrom betrieb Nathan Hopp mehrere Damenmode-Geschäfte in Südende. Danach führte er mit seinem Schwager Leo Leopold noch für kurze Zeit das Geschäft „Leopold & Hopp“ in der Greifswalder Straße 192. Am 6. März 1940 gelang Nathan und Ruth Hopp mit ihrer zehn Monate alten Tochter Tana die Flucht nach Brasilien.
Auch Nathan Hopps Nichte Edith Baruch, von Beruf Schneiderin, lebte in der Wohnung von Max und Lucie Klein. Um sich auf ihre geplante Auswanderung vorzubereiten, nahm sie an einer Ausbildung im Hachschara-Zentrum auf Gut Skaby in Friedersdorf teil. Zuletzt war sie zu Zwangsarbeit bei den Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken verpflichtet. Über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 wurde sie am 28. Juni 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie sechs Monate später ermordet wurde.
1939 lebte auch Lucie Kleins Mutter Jeanette Hopp, geb. Klein, mit in der Wohnung. Zuletzt war sie im „Jüdischen Siechenheim“ in der Auguststraße 14-16 untergebracht. Von dort wurde sie am 14. Februar 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage nach ihrer Ankunft ums Leben kam. Am 3. Februar 1943 wurden Max, Lucie und Manfred Klein nach Auschwitz deportiert.
Zeitweilig wohnten auch Lucie Kleins Bruder Siegfried Hopp mit seiner Frau Dora Hopp, geb. Hermann, und Sohn Manfred in der Wohnung. Zuletzt zog die Familie in die nahe gelegene Wehlauerstraße 1 (heute Eugen-Schönhaar-Straße). Am 29. Oktober 1941 wurde die Familie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Wenig später wurden sie dann in das Vernichtungslager Kulmhof verschleppt und am 4. Mai 1942 in einem Gaswagen ermordet. Sarah Landshut, die Schwester von Dora Hopp, schrieb 1957 in ihrem Entschädigungsantrag:
„Meine Schwester Dora Hopp geborene Herrmann wurde mit ihrem Mann und ihrem 14 jaehrigen Sohn Oktober 1942 mit einem Transport nach Lietzmannstadt, Polen deportiert. Wie damals vorgeschrieben, durfte sie nur einen kleinen Koffer und RM 10,- mitnehmen; sie haben ihr gesamtes Warenlager, Moebel, Waesche, Kuechenhausrat, ein Auto mit Anhaenger, der fuer das Geschaeft benutzt wurde, Schreibmaschiene, Bankguthaben u.s.w. zuruecklassen muessen.“LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 328 350
Sally und Ernestine Steinhardt, geb. Markus, lebten vermutlich seit 1937 in der Lippehner Straße 35. Vor seiner Rente hatte Sally Steinhardt als Schneider gearbeitet. Am 15. August 1942 wurden Ernestine und Sally Steinhardt nach Riga deportiert und dort drei Tage später zusammen mit 1.002 anderen Menschen im Wald von Rumbula und Bikernieki erschossen. Ihre Wohnungseinrichtung kaufte die Firma Gottfried P. Noack aus der benachbarten Greifswalder Straße 209. Ihr jüngster Sohn Erwin Steinhardt, der mit in der Wohnung seiner Eltern gelebt hatte, wohnte zuletzt in der Paretzer Straße 10 in Wilmersdorf. Von dort wurde der Arbeiter mit seiner Frau Sophie Steinhardt, geb. Steuermann, am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Zuvor hatte er Zwangsarbeit bei der Firma Oswald Coler leisten müssen. Für Sophie Steinhardt ist in der Paretzer Straße 10 ein Stolperstein zu finden.
Martin Moritz Lewinnek und seine nichtjüdische Ehefrau Emma Pauline Lewinnek, geb. Kugler, gehörten zu den ersten Mieter:innen der Lippehner Straße 35. Sie waren bereits um 1912 eingezogen. Emma Lewinnek arbeitete als „Kalte Mamsell“ in der Stadtküche. Martin Lewinnek übte im Laufe der Zeit verschiedene Berufe aus. Im Telefonbuch erscheinen die Berufsbezeichnungen Fleischer, Kutscher, Kaufmann und Handelsmann, zuletzt Arbeiter. Im Trabrennsport war er als „Pferde-Jude“ bekannt. Er arbeitete unter anderem als Assistent des erfolgreichen Trabrennsportlers Johannes „Hänschen“ Frömming. An seinem Arbeitsplatz, dem Städtischen Viehhof, wurde Martin Lewinnek wegen „Schiebereien“ und „Schwarzschlachtungen“ angezeigt. Im Sommer 1940 verhaftete ihn die Gestapo, die ihn über mehrere Wochen verhörte und folterte. Nach seiner Freilassung durfte er den Viehhof nicht mehr betreten. Er musste nun helfen, „auf dem Abriss“ Bombenschäden zu beseitigen. Martin Moritz Lewinnek starb am 20. Oktober 1941 an der Lungenkrankheit Tuberkulose, als „ein gebrochener Mann, der nicht mal mehr die Kraft besaß Selbstmord zu begehen. Sein Körper wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.“ (Quelle: Knut Elstermann, „Gerdas Schweigen“, Berlin 2005)
In der Wohnung lebten bis zuletzt auch die beiden erwachsenen Kinder der Lewinneks: Gerda Lewinnek war von Beruf Schneiderin und Näherin. Zwischen 1940 und 1942 musste sie bei I.G. Farben in der Hauptstraße in Lichtenberg Zwangsarbeit leisten. Ihre Aufgabe war das Spinnen von Fallschirmseide. Zusammen mit ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Norbert Lewinnek war sie von Ende 1944 bis zum 20. April 1945 im Sammellager Schulstraße 78 eingesperrt. Dort wurde sie vom Lagerleiter Walter Dobberke verhört und misshandelt. Nach dem Kriegsende konnte sie zu dessen Festnahme durch sowjetische Soldaten beitragen. Norbert Lewinnek hatte das Kürschner-Handwerk erlernt und wanderte 1948 zusammen mit seiner Mutter Emma Lewinnek nach Australien aus, wo sie sich in Sydney ein neues Leben aufbauten. Gerda Lewinnek heiratete im Juni 1945 ihren Jugendfreund Bully Schott. 1950 wanderte das Paar mit seinem einjährigen Sohn Martin ebenfalls nach Australien aus. Ihr Sohn Martin J. Schott nahm 2019 an der Einweihung der Stillen Klingeltafel am Haus teil. Seine 1983 in Sydney geborene Tochter Lucy erhielt 2020 nach sechsjähriger Wartezeit die deutsche Staatsbürgerschaft.
Das Ehepaar Siegfried und Rosa Flachs, geb. Coper, lebte seit 1939 in der Lippehner Straße 35. Siegfried Flachs war Fleischermeister. Seine koschere Fleischerei in der Hufelandstraße 49 (heute 3) hatte er 1933 aufgeben müssen. Danach hatte er sein Geschäft in die Lippehner Straße 36 verlegt. Als ihm 1939 der Mietvertrag gekündigt wurde, zog Siegfried Flachs daraufhin mit seiner Ehefrau ins Nachbarhaus. Der 24-jährige Sohn Heinz Flachs konnte 1939 mit Hilfe des Jüdischen Hilfsvereins nach England fliehen. Nach dem Kriegsende lebte er unter dem Namen Harry Fletcher als Leder-Handelsvertreter in London.
In der Wohnung Flachs lebten vier Untermieter:innen. Sally Mendelsohn lebte bereits 1939 in der Wohnung. Das Ehepaar Max und Wilfriede Neumann, geb. Crohn, zog 1941 in die Wohnung. Wilfriede Neumann war Putzmacherin und Handarbeiterin, ihr Mann Max Neumann war Gärtner. Die vierte Untermieterin war Margot Schlesinger, geb. Kohn. Alle Bewohner:innen der Wohnung wurden am 3. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert. Wilfriede Neumann wurde am 1. März 1943 in Auschwitz ermordet. An sie erinnern in ihrem Geburtsort Staßfurt und in der Hektorstraße 15 in Berlin Stolpersteine. Damit war die Lippehner Straße sehr wahrscheinlich nicht ihr letzter frei gewählter Wohnort. Margot Schlesinger wurde ebenfalls in Auschwitz ermordet.
Ein Teil der Wohnung Abraham erstreckte sich offenbar auch auf den Seitenflügel des Hauses. Dort lebten Paula, Della und Edith Scheidemann zur Untermiete. Paula Scheidemann, geb. Hermann, stammte aus der Nähe von Danzig. Ihre Nichte Gerta Heysemann lebte zeitweilig ebenfalls im Haus – zur Untermiete bei den Schwestern Glasfeld im Erdgeschoss. Über Paula Scheidemanns Leben ist wenig bekannt. Ihr Ehemann wurde „auswärts“ beerdigt. Sie selbst starb am 19. Dezember 1941 im Jüdischen Krankenhaus. In welchem Verwandtschaftsverhältnis Paula Scheidemann und Della Scheidemann, ebenfalls geb. Hermann, standen, ist nicht bekannt. Della Scheidemann hatte im westpreußischen Riesenburg das Textil- und Schuhwarengeschäft Emil Scheidemann geführt, nachdem ihr Mann 1923 gestorben war. Als sie 1939 gezwungen wurde, das Geschäft aufzugeben und ihr Haus zu verkaufen, zog sie Anfang 1940 nach Berlin in die Lippehner Straße. Ihre 20-jährige Tochter Edith Scheidemann folgte der Mutter im März 1941. Sie war von Beruf Näherin. Am 27. November 1941 wurden Della und Edith Scheidemann nach Riga deportiert und direkt nach ihrer Ankunft mit über 1.000 anderen Männern, Frauen und Kindern im Wald von Rumbula erschossen.
Adolf und Regina Gutkind, geb. Löwenthal, wohnten bereits seit 1913 im Haus. Ihre Tochter Margarete Gutkind war zuletzt auch hier gemeldet. Zwischen 1913 und 1941 ging Adolf Gutkind unterschiedlichen Berufen nach. In den Telefonbüchern dieser Jahre ist er als Kaufmann, Handlungsgehilfe, Handelsmann, Verkäufer und Bauarbeiter aufgeführt. Margarete Gutkind war Arbeiterin und leistete Zwangsarbeit bei den Siemens-Schuckert-Kabelwerken in Gartenfeld. Am 3. Februar 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert. Adolf Gutkind musste Zwangsarbeit bei der Firma Pertrix in Schöneweide leisten. Dort wurden Trockenbatterien und Taschenlampen für die Wehrmacht sowie Zünderbatterien für Kampfflugzeuge der Luftwaffe hergestellt. Regina und Adolf Gutkind folgten ihrer Tochter drei Wochen später über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 nach Auschwitz.
Zur Untermiete bei den Gutkinds lebte 1939 der 86-jährige Max Schwerin. Vermutlich wohnte auch seine Frau Malwine Schwerin, geb. Orlewitz, mit in der Wohnung. Die letzte Adresse des Paares war das Jüdische Altersheim in der Schönhauser Allee 22. Von dort wurden beide am 29. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo Max Schwerin am 8. September 1942 ums Leben kam. Malwine Schwerin wurde drei Wochen später in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet.
Ein weiterer Untermieter war Salomon Blaschkauer. Er erklärte 1941 seinen Austritt aus dem Judentum. Salomon Blaschkauer wurde am 5. Februar 1943 festgenommen und dann in „Schutzhaft“ genommen. Die Dauer und Folgen seiner Haftzeit im Polizeigefängnis Berlin sind ablesbar im Krankenbuch der Anstalt von 1943. Zwischen dem 15. September und 12. November 1943 finden sich dort 16 Einträge. Sie lassen unter anderem auf häufiges Stehen schließen: So wurden bei Salomon Blaschkauer Ödeme, Scheuerwunden an den Unterschenkeln sowie Wasser in Füßen und Unterschenkeln behandelt. Es ist anzunehmen, dass Salomon Blaschkauer noch in der Haft unter unbekannten Umständen starb. Seine Spur verliert sich im Gefängnis. Er ist damit der einzige ehemalige Hausbewohner unter den 83 Namen der Stillen Klingeltafel, über dessen Tod oder weiteres Schicksal aktuell nichts bekannt ist.
Manfred Kant war ebenfalls Untermieter bei Familie Gutkind. Über ihn ist nur bekannt, dass er als Arbeiter bei der BEWAG in Wilmersdorf arbeiten musste. Über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 wurde er am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.
Herrmann Kempe lebte seit dem August 1939 ebenfalls in der Wohnung Gutkind. Er hatte bereits 1929 seinen Austritt aus dem Judentum erklärt. Zuletzt hatte er als Bäcker bei der Konsumgenossenschaft (Dampfbäckerei) in der Rittergutstraße 16-26 (heute Josef-Orlopp-Straße 32-36) in Lichtenberg gearbeitet. Die Genossenschaft musste ihre Geschäfte 1935 einstellen. In seiner Vermögenserklärung bezeichnete sich Herrmann Kempe als „jetzt Invalide“. Er wurde am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert.
Ein weiterer Mitbewohner bei den Gutkinds war Cäsar Loewinsohn. Er hatte bis 1936 eine Apotheke in Elbing an der Ostsee geführt. Als ihm der Betrieb verboten wurde, zogen er und seine Ehefrau Gertrud Loewinsohn, geb. Moses, wie viele andere nach Berlin. Cäsar Loewinsohn starb am 15. August 1942, dem Tag seiner geplanten Deportation, im Jüdischen Krankenhaus.
Wann der Schneidermeister Julius Salinger und seine Ehefrau Marie Salinger, geb. Cohn, in die Lippehner Straße 35 zogen, ist nicht bekannt. Zwischen 1905 und 1933 hatte die Familie in der Neuen Königstraße 59 an der Georgenkirche gelebt. Ihre verwitwete Tochter Margarete (Grete) Belitzer, geb. Salinger, wohnte zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 ebenfalls mit in der Wohnung. Die ältere Tochter Ella Gumpel, geb. Salinger, und der Sohn Erich Salinger lebten zuletzt nicht mehr bei den Eltern. Marie Salinger starb am 18. April 1939 in der Wohnung. Am Ende des Jahres zog Margarete Belitzer mit ihrer Schwester Ella Gumpel in die Immanuelkirchstraße 14. Julius Salinger zog 1942 in das Siechenheim der Jüdischen Gemeinde in der Auguststraße 14-15. Von dort wurde er am 3. Oktober 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er zwei Wochen später umkam. Die Schwestern Margarete Belitzer und Ella Gumpel wurden am 26. Oktober 1942 aus der Immanuelkirchstraße nach Riga deportiert, wo beide vier Tage später starben.
Friedrich Moses wurde am 25. Juni 1889 in Breslau geboren. Zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1939 war der Näher im Haus bei Julius Salinger gemeldet und zog danach noch in die Schwedter Straße 21 (Erdgeschoss). Über seine Familie und seine Ehefrau geht nichts aus den bekannten Akten hervor. Er leistete zuletzt Zwangsarbeit bei der Nordland G.m.b.H. in der Kurfürstenstraße 15. Er wurde am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert. Sein Sohn Wolfgang Moses, geboren am 19. November 1924 ebenfalls in Breslau, lebte 1939 mit ihm in der Wohnung Salinger. Der gelernte Fräser zog 17-jährig vermutlich nach der Deportation seines Vaters zunächst in die Wilsnacker Straße 3 und von dort in die Rosenstraße 2-4 (Heim und Gebäude der ehem. Behörde für Wohlfahrtswesen und Jugendfürsorge der Jüdischen Gemeinde – dort fand Ende Februar bis Anfang März 1943 der „Rosenstraße-Protest“ nach der sogenannten „Fabrik-Aktion“ statt). Wolfgang musste Zwangsarbeit bei der Firma Genschow & Co in der Bouchestraße 12 in Treptow leisten. Die letzten Stunden in Berlin verbrachte er im Sammellager Große Hamburger Straße 26, von wo aus er am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert wurde.
Zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1939 wohnte der aus Posen stammende Kaufmann Moritz Schmuckler in der Lippehner Straße 35. In welcher Wohnung er zur Untermiete lebte, ist nicht bekannt. Später zog er in die Holzmarktstraße 37 und von dort zuletzt in die Winsstraße 18. Am 2. April 1942 wurde Moritz Schmuckler in das Warschauer Ghetto deportiert.
Anfang der 1930er Jahre gehörten in den vier zentrumsnahesten Vierteln von Prenzlauer Berg zehn bis 13 Prozent der Bevölkerung dem jüdischen Glauben an. Der Anteil der jüdischen Bevölkerung in Berlin war nur etwa halb so hoch. In der Lippehner Straße war der Anteil der jüdischen Bewohner:innen innerhalb des Bötzowviertels mit 18 Prozent am höchsten. Aus 16 Häusern der weniger als 500 Meter langen Lippehner Straße wurden mindestens 114 Personen mit 34 verschiedenen Transporten deportiert. All jene, die während der sieben ersten Transporte 1941 nach Litzmannstadt, Minsk, Kowno und Riga deportiert wurden oder auf unlesbaren Listen aufgeführt waren, sind in dieser Zahl nicht inbegriffen. Über das Verhältnis der jüdischen und nichtjüdischen Bewohner:innen der Lippehner Straße 35 in der Zeit des Nationalsozialismus ist nichts bekannt. Allerdings berichtete Gerda Schott, geb. Lewinnek, in den 1980er Jahren in einem Interview, dass ihr der Hausbewohner Alfred Harnisch nach ihrer Freilassung aus dem Sammellager Schulstraße 78 am 20. April 1945 keine Freundlichkeit entgegenbrachte:
„Dann sind wir nach Hause gefahren. Und dann war meine Mutter nicht da. Und dann haben wir uns auf die Treppe [gesetzt], ich war so schwach, mir war alles so egal, wie und was. Und dann ist ein Nachbar von uns, drei Treppen hat der gewohnt, gekommen. […] Da ist er gekommen und da sagt er: „Na da sind ja die Juden wieder zuhause“. Ich hab kein Wort gesagt, aber der ist bald gestorben, wahrscheinlich von Alkohol oder was. Wie hat der geheißen? Harnisch. Der kannte mich als Kind. Ich bin in dem Haus groß geworden. Wie Deutsche sein können. Und das war ein ganz einfacher Arbeiter. Und was ist geworden dann??“Interview mit Gerda Schott, 1983. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum Collection, acquired from Sophie Caplan
Der Fotograf Harf Zimmermann (im Haus ab 1986 und dort Mitgründer der Agentur Ostkreuz) machte um 1986 mit einer alten Großformatkamera ein Portraitfoto von Frau Seelig auf dem Balkon ihrer Wohnung im Vorderhaus 4. Obergeschoss rechts. Sie war zuletzt als Pförtnerin im Betrieb VEB Treffmodelle in der Greifswalder Straße 212 beschäftigt (am Ende der Straße, ursprünglich vom jüdischen Fabrikanten Szlama Rochmann als Zigarettenfabrik der Marke „Problem“ durch die Architekten Moritz Ernst Lesser und Ernst Ludwig Freud, einem Sohn von Sigmund Freud gebaut). Ihr Name findet sich noch an einem Kellerverschlag und wohl von ihr eingeritzt im Lüftungsgitter des Kachelofens in ihrem Berliner Zimmer. Viel mehr ist nicht über Frau Seelig bekannt. Sicher ist nur, dass dieser Nachname im Adressbuch erstmalig 1943 auftauchte. Also in dem Jahr, als zahlreiche Wohnungen durch die sogenannte „Evakuierung“ ihrer jüdischen Bewohner frei wurden. Am 5. Oktober 1943 vermerkte der für die Räumung der Wohnung Samter zuständige Obergerichtsvollzieher Fuß (Heinz Samter war knapp fünf Monate nach seinen Eltern am 28. Juni nach Auschwitz deportiert worden), dass die Schlüssel der leeren Wohnung abgegeben sind bei Seelig, Quergebäude I. rechts.
Simon Lütgemeyer, www.kaethe35.de
16.9.1890 in Filehne (Wielen nad Notecia)
Deportation am 14.11.1941 nach Minsk, dort umgekommen
29.10.1889 in Filehne (Wielen nad Notecia)
Deportation am 14.11.1941 nach Minsk, dort umgekommen
9.2.1922 in Frankfurt/Main
Deportation am 28.6.1943 nach Auschwitz, ermordet am 6.12.1943
11.5.1875 in Posen (Poznań)
Deportation am 5.6.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen, Einäscherung am 10.4.1943
20.11.1874 in Graudenz (Grudziądz)
Inhaftierung am 27.5.1942 im KZ Sachsenhausen, erschossen am 28.5.1942
2.12.1887 in Berlin
Deportation am 26.10.1942 nach Riga, ermordet am 29.10.1942
24.5.1880 in Berlin
Verhaftung am 5.2.1943, ab 8.4.1943 im Polizeigefängnis Alexanderplatz, Todesumstände unbekannt
19.6.1879 in Schokken (Skoki)
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, erschossen am 22.10.1942 im Wald von Rumbula
16.1.1879 in Schokken (Skoki)
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, erschossen am 22.10.1942 im Wald von Rumbula
1.2.1890 in Oldersum
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
12.3.1884 in Oldersum
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
12.3.1904 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet am 21.2.1943
30.11.1898 in Eberbach
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
11.2.1874 in Norden
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 16.5.1944 nach Auschwitz, ermordet
28.11.1873 in Leer
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen, Einäscherung am 3.6.1943
15.1.1916 in Berlin
Deportation am 26.9.1942 aus der Holzmarktstraße 14 nach Raasiku, erschossen am 31.9.1942 in den Dünen bei Kalevi-Liiva
24.7.1887 in Tuchel (Tuchola)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
22.10.1884 in Stettin (Szczecin)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
4.5.1890 in Pogutken (Pogódki)
Inhaftierung von September 1941 bis Januar 1942 im Frauengefängnis Barnimstraße, Suizid am 27.3.1942
21.4.1897 in Pogutken (Pogódki)
Inhaftierung von September 1941 bis Januar 1942 im Frauengefängnis Barnimstraße, Suizid am 27.3.1942
7.9.1903 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet am 3.3.1943
11.8.1930 in Berlin
Flucht 1939 nach Frankreich, 1941 von Lissabon in die USA, gestorben am 25.10.2019
23.7.1933 in Berlin
Flucht 1939 nach Frankreich, 1941 von Lissabon in die USA
27.9.1873 in Wollstein (Wolsztyn)
Deportation am 26.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
1.6.1884 in Berlin
Deportation am 26.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
8.9.1908 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
20.5.1904 in Leer
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
5.5.1939 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
18.1.1895 in Emden
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
15.5.1885 in Emden
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
13.11.1927 in Emden
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
14.6.1880 in Culm (Chelmno)
Deportation am 17.8.1942 aus dem Jüdischen Altersheim Schönhauser Allee 22 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 7.4.1943
15.2.1879 in Stolp
Deportation am 28.3.1942 nach Piaski, dort umgekommen
21.3.1903 in Riesenburg (Prabuty)
Deportation am 28.3.1942 aus der Treuchtlingerstraße 4 nach Piaski, dort umgekommen
26.11.1925 in Flatow (Złotów)
Flucht 1939 nach Frankreich, 1941 Rückkehr nach Berlin, Deportation am 28.3.1942 nach Piaski, dort umgekommen
29.7.1859 in Krojanke (Krajenka)
Deportation am 14.1.1943 aus Auguststraße 14-16 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 21.1.1943
8.4.1905 in Berlin
Flucht am 6.3.1940 nach Brasilien, 1967 Emigration in die USA, gestorben am 1.4.1993
29.5.1893 in in Fordon bei Bromberg (Bydgoszcz)
Flucht am 6.3.1940 nach Brasilien, 1967 Emigration in die USA, gestorben am 1.12.1984
8.5.1939 in Berlin
Flucht am 6.3.1940 nach Brasilien
21.10.1891 in Putzig (Puck)
Deportation am 29.10.1941 aus der Wehlauerstraße 1 (heute Eugen-Schönhaar-Straße) ins Ghetto Litzmannstadt, weiter in das Vernichtungslager Kulmhof, ermordet am 4.5.1942
20.5.1891 in Sadtke (Sadki)
Deportation am 29.10.1941 aus der Wehlauerstraße 1 (heute Eugen-Schönhaar-Straße) ins Ghetto Litzmannstadt, weiter in das Vernichtungslager Kulmhof, ermordet am 4.5.1942
13.10.1927 in Allenstein (Olsztyn)
Deportation am 29.10.1941 aus der Wehlauerstraße 1 (heute Eugen-Schönhaar-Straße) ins Ghetto Litzmannstadt, weiter in das Vernichtungslager Kulmhof, ermordet am 4.5.1942
23.7.1879 in Schmiegel (Śmigiel)
Deportation am 29.10.1941 ins Ghetto Litzmannstadt, umgekommen am 18.11.1941
28.12.1894 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
11.1.1882 in Skarboschewo
Deportation am 25.1.1942 nach Riga, dort umgekommen
15.12.1909 in Samter (Szamotuly)
Deportation am 31.8.1942 aus der Greifswalder Straße 204 nach Riga, umgekommen am 8.9.1942
12.7.1888 in Unruhstadt (Kargowa)
Deportation am 13.7.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 18.12.1943 nach Auschwitz, ermordet
12.12.1898 in Schulitz (Solec Kujawski)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
12.2.1898 in Krojanke (Krajenka)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, vermutlich am 25.3.1943 verlegt vom Häftlingskrankenbau KZ Buna/Monowitz nach Auschwitz I, ermordet
8.1.1925 in Popelken (Wyssokoje)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
24.1.1887 in Kunitz (Kunice)
Flucht am 7.12.1948 nach Australien, gestorben am 30.5.1969, Bestattung auf Jüdischem Friedhof in Sydney
13.8.1891 in Tuchel (Tuchola)
Verhaftung 1940 auf dem Städtischem Viehof, verstorben am 20.10.1941 im Jüdischen Krankenhaus
23.11.1914 in Berlin
Inhaftierung von 1944 bis 1945 im Sammellager Schulstraße, überlebte, Emigration am 4.10.1950 nach Australien, gestorben am 9.10.1993
9.7.1916 in Berlin
Inhaftierung von 1944 bis 1945 im Sammellager Schulstraße, überlebte, Emigration am 7.12.1948 nach Australien, gestorben am 7.5.2001
19.5.1859 in Bojanowo
Gestorben am 5.5.1936 in Berlin
19.6.1875 in Posen (Poznan)
Deportation am 3.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 23.11.1942
24.9.1901 in Berlin
Deportation am 1.3.1943 nach Auschwitz, ermordet
8.3.1908 in Berlin
Suizid am 16.10.1942
31.1.1906 in Berlin
Suizid am 16.10.1942
19.5.1878 in Berlin
Gestorben am 15.8.1942 im Jüdischen Krankenhaus
5.11.1892 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
7.9.1904 in Mewe (Gniew)
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz, ermordet
3.12.1902 in Berlin
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz
25.6.1889 in Breslau (Worcław)
Deportation am 2.4.1942 aus der Schwedter Straße 21 ins Ghetto Warschau, dort umgekommen
19.11.1924 in Breslau (Worcław)
Deportation am 14.12.1942 nach Auschwitz, ermordet
30.9.1915 in Staßfurt
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet am 1.3.1943
9.12.1908in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, vermutlich am 22.5.1944 verlegt vom KZ Buna/Monowitz nach Auschwitz I, ermordet
17.10.1857 in Glogau (Głogów)
Deportation am 13.7.1942 in das Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 29.10.1942
24.9.1855 in Klein Tarpen (Małe Tarpno)
Gestorben am 18.4.1939 in Berlin
10.5.1858 in Kaminietz (Kaminice)
Deportation am 3.10.1942 in das Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 17.10.1942
16.6.1892 in Wollin (Wolin)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
25.3.1884 in Wollin (Wolin)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
20.2.1922 in Berlin
Deportation am 28.6.1943 nach Auschwitz, ermordet
13.3.1884 in Neuteich (Nowy Staw)
Gestorben am 19.12.1941 im Jüdischen Krankenhaus
27.4.1881 in Neuteich (Nowy Staw)
Deportation am 27.11.1941 nach Riga, erschossen am 30.11.1941 im Wald von Rumbula
2.3.1921 in Riesenburg (Prabuty)
Deportation am 27.11.1941 nach Riga, erschossen am 30.11.1941 im Wald von Rumbula
3.8.1919 in Oppeln (Opole)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet
3.2.1890 in Jarocin (Jarotschin)
Deportation am 2.4.1942 aus der Winsstraße 18 ins Ghetto Warschau, dort umgekommen
6.9.1862 in Berlin
Deportation am 29.7.1942 aus dem Jüdischen Altersheim Schönhauser Allee 22 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 26.9.1942 in das Vernichtungslager Treblinka, ermordet
19.1.1863 in Berlin
Deportation am 29.7.1942 aus dem Jüdischen Altersheim Schönhauser Allee 22 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 8.9.1942
15.11.1883 in Fordon bei Bromberg (Bydgoszcz)
Deportation am 15.8.1942 nach Riga, erschossen am 18.8.1942 im Wald von Rumbula
8.11.1916 in Berlin
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz
27.12.1887 in Gnesen (Gniezno)
Deportation am 15.8.1942 nach Riga, erschossen am 18.8.1942 im Wald von Rumbula
Online-Ausstellung ab
16.10.