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Kluckstraße 3

Kluckstraße 3

Historisch: Blumeshof 15, Mitte, Heute Standort einer Jugendherberge
Rekonstruierte Ansicht Blumeshof 15. Quelle: IRS – Leibniz Institut für Raumbezogene Sozialforschung
Im ehemaligen Bezirk Tiergarten, zwischen dem Landwehrkanal und der Lützowstraße – unweit der damals mondänen Potsdamer Straße – stand das stattliche Haus mit der Hausnummer 15 in Blumeshof. Mindestens zehn Wohnungen wurden als Zwangswohnungen für Jüdinnen:Juden genutzt. Von den 78 jüdischen Mieter:innen an dieser Adresse wurden 50 von hier aus deportiert.

Das Haus Blumeshof 15 war ursprünglich im Besitz der Jüdischen Gemeinde Berlin. Es wurde nach dem Verlust des Mieterschutzes für Jüdinnen:Juden im April 1939 für die Unterbringung jüdischer Mieter:innen genutzt. Ein Teil der Wohnungen im Haus wurde schon vor April 1939 von jüdischen Mieter:innen bewohnt. Einige der Bewohner:innen waren Angestellte der Jüdischen Gemeinde Berlin.

Am 3. Februar 1942 kaufte der Oberstleutnant Edgar Hering das Haus. Da es zum Stichtag am 5. Mai 1939 noch in „jüdischem Eigentum“ gewesen war, wurde das Haus aber weiterhin dafür genutzt, Jüdinnen:Juden, die aus ihren Wohnungen vertrieben worden waren, unterzubringen und zu konzentrieren.

Zwangswohnungen in dem Blumeshof 15

Vorderhaus, Erdgeschoss links

3,5 Zimmer

Vorderhaus, Erdgeschoss

3,5 Zimmer

Vorderhaus, 1. OG

1,5 Zimmer

Vorderhaus, 1. OG

3,5 Zimmer

Vorderhaus, 1. OG

4,5 Zimmer

Vorderhaus, 2. OG links

4,5 Zimmer

Vorderhaus, 2. OG rechts

3,5 Zimmer

Seitenflügel, Keller

1 Zimmer

Gartenhaus, Erdgeschoss

2 Zimmer

Gartenhaus, 2. OG

1 Zimmer

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Wohnungen

Vorderhaus, Erdgeschoss

EG
Wohnung Magnus/Joachimsohn

Bei der Volkszählung vom 17. Mai 1939 gab Emilie Leichtentritt an, bei einem Dr. Magnus zur Untermiete zu leben. Dr. Julius Magnus war ein bekannter Rechtsanwalt am Kammergericht. Er hatte seine Kanzlei in Blumeshof 15, wohnte selbst aber in der Meerscheidtstraße 13/15 in Charlottenburg. Im August 1939 floh Julius Magnus in die Niederlande, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entgehen. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande wurde er zunächst in das Durchgangslager Westerbork und am 14. September 1943 in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Im Januar 1944 wurde er weiter nach Theresienstadt verschleppt, wo er am 15. Mai 1944 ums Leben kam.

Dr. Julius Magnus, um 1925, Foto: Abraham Pisarek. Quelle: Bildarchiv Pisarek / akg-images

Seine Untermieterin Emilie Leichtentritt war am 30. November 1937 in das Haus eingezogen, wo sie zunächst zur Untermiete bei Stefan Finkelstein lebte. Im Juni 1938 zog sie in die Wohnung von Dr. Magnus. Zwei Monate nach Magnus’ Flucht, im Oktober 1939, übernahm die Wohnung vermutlich Jenny Joachimsohn als Hauptmieterin. Sie hatte mit ihrer Tochter Käthe zuvor im benachbarten Charlottenburg gewohnt.

Nach dem Umzug von Emilie Leichtentritt in eine Wohnung im zweiten Obergeschoss des Hauses, zogen im September 1941 Martin und Paula Popper sowie Paulas Cousine Bella Kussel als Untermieter:innen in die Wohnung. Die Poppers und Bella Kussel wurden ein Jahr nach ihrem Einzug, am 7. September 1942, in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie alle drei kurz nach ihrer Ankunft ermordet wurden.

„Mein Vater Martin Popper und meine Mutter Paula Popper geb. Salomon wohnten beide in Berlin-Charlottenburg, Wundtstr. 64, bis sie von den Nazis gezwungen wurden, ihre Wohnung zu verlassen und eine Wohnung im Hause Blumeshof 15 zu beziehen.“

Jenny Joachimsohn und ihre Tochter Käthe mussten die Wohnung am 10. April 1943 verlassen und in eine Zwangswohnung in der Heilbronner Straße 22 umziehen. Von dort wurden die beiden zwei Monate später ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Jenny Joachimsohn überlebte. Ihre Tochter Käthe wurde am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.

Vorderhaus, Hochparterre

HP
Wohnung Beer

Alexander und Alice Beer wohnten seit 1930 im Hochparterre des Hauses. Das Paar hatte 1924 geheiratet. Alexander Beer war Chefarchitekt der Jüdischen Gemeinde Berlin und entwarf Altersheime, Schulen und Synagogen. Im April 1939 schickten Alexander und Alice Beer ihre kleine Tochter Beate mit einem Kindertransport nach Southampton in England. Sie sollte ihre Eltern nie wiedersehen.

Porträt von Alexander Beer
Alexander Beer, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Christel Busch: Alexander Beer - Architekt der Jüdischen Mädchenschule in Berlin, KulturPort.de
Synagoge am Kottbusser Ufer
Synagoge am Kottbusser Ufer, entworfen von Alexander Beer, 1916 eingeweiht, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Herbert Seeliger Collection, AR 3957, F 122, mit freundlicher Genehmigung des Leo Baeck Institute, New York
Postkarte von Alexander und Alice Beer an ihrer Tochter Beate
Postkarte von Alexander und Alice Beer an ihre Tochter in England, wahrscheinlich im Mai 1941. Quelle: Sydney Jewish Museum Collection, Schenkung von Beate Hammett, M2016/040:075

Als Alice Beer am 5. November 1941 an Krebs starb, schrieb Alexander Beer einen Brief an seine Tochter Beate, in dem er die traurige Nachricht überbrachte und seine Sorge zum Ausdruck brachte, dass auch er seine Tochter nicht mehr wiedersehen würde.

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„Mein geliebtes Kind, die Hoffnung, Dich wiederzusehen, ist für mich auf ungewisse Zeit hinausgerichtet. […] Will [Gott] das Schicksal, dem wir uns fügen müssen, anders, so vertraue Dich ganz Deinen neuen Pflege-Eltern an. Mein Wunsch ist es, dass sie Dich an Kindesstatt annehmen möchten. Sei ihnen eine dankbare und brave Tochter. Behalte Deine Eltern in guten Andenken.“

Nach dem Tod seiner Frau vermietete Alexander Beer ein möbliertes Zimmer an Hedwig Ehrlich unter. Sie zog im August 1942 ein. In ihrer Vermögenserklärung, die sie kurz vor ihrer Deportation nach Auschwitz ausfüllte, gab Hedwig Ehrlich jedoch an, dass sie keine Miete zahle. Es ist wahrscheinlich, dass außerdem Elisabeth Sussmann in der Wohnung wohnte. Darauf weist auf der Deportationsliste ein handschriftlicher Vermerk neben ihrem Namen hin. Hedwig Ehrlich wurde am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, Elisabeth Sussmann wenig später, am 3. März 1943. Beide Frauen wurden dort ermordet. Alexander Beer wurde kurz darauf, am 17. März 1943, in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er ein Jahr später ums Leben kam.

Vorderhaus, 1. Obergeschoss

1.OG
Wohnung Littmann

Edith Littmann, geb. Eisenstädt, und ihr Mann Hans zogen im November 1942 in eine 1,5-Zimmer-Wohnung ohne Küche in Blumeshof 15. Sie zahlten 80 Reichsmark Miete im Monat. Vorher hatte das Ehepaar mindestens seit Mai 1939 in der Bochumer Straße 19 gewohnt. Am 19. Februar 1943 wurden Hans und Edith Littmann nach Auschwitz deportiert.

Etwa einen Monat später wurde die Wohnung Johann Ostwald, Mitarbeiter im Propagandaministerium und Mitglied der Schutzstaffel (SS), zugesprochen. Seine bisherige Wohnung in der Kaiserallee 134 war bei einem Luftangriff beschädigt worden. Ostwald verhandelte daraufhin mit Edgar Hering, dem neuen, nichtjüdischen Eigentümer des Hauses, und dem Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg (OFP): Er wollte die Wohnung kostenlos für sich renovieren lassen. 

„In meinem Grundstück Blumeshof 15 wurde die Wohnung Littmann (evakuiert) dem SS-Stumbannführer Ostwald, der voll bombengeschädigt ist, vom Planungsamt der Stadt zugewiesen. Ich bitte höflichst, diese Wohnung auf Rechnung der Stadt oder des Herrn Oberfinanzpräsidenten so instandsetzen zu wollen, dass Herr Ostwald dieselbe beziehen kann.“

Wohnung Lamm

Im ersten Obergeschoss des Vorderhauses wohnten seit etwa 1934 auch Fritz und Helene Lamm, geb. Meyer, zur Miete. Fritz Lamm arbeitete als Rechtsanwalt für die Jüdische Gemeinde Berlin und war stellvertretender Vorsitzender des Jüdischen Wohlfahrtsamtes. Zuletzt bewohnte das Ehepaar 3,5 Zimmer.

Ein weiteres unmöbliertes Zimmer bewohnten seit März 1941 die Witwe Anna Bernstein, geb. Schuster, und ihr Bruder Ludwig Schuster, der ebenfalls für die Jüdische Gemeinde Berlin arbeitete. Anna Bernstein wurde am 23. September 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie ein Jahr später starb, angeblich soll sie sich das Leben genommen haben. Ihr Bruder Ludwig Schuster wurde im Frühjahr 1943 auch nach Theresienstadt deportiert. Auf der Deportationsliste ist das Eiserne Kreuz vermerkt, das er während des Ersten Weltkriegs erhalten hatte. Ludwig Schuster kam im Herbst 1944 ums Leben.

Fritz Lamm wurde am 9. oder 10. November 1942 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht. Kurz darauf, am 3. Dezember 1942, wurde er ermordet. Es ist möglich, dass Helene Lamm noch nicht vom Tod ihres Mannes wusste, als sie nur wenige Tage später, am 9. Dezember 1942, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde.

Artikel zum 60. Geburtstag von Fritz Lamm. Quelle: Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Bd. 26, Nr. 51, 20. Dezember 1936, S. 3, Deutsche Nationalbibliothek, Deutsches Exilarchiv 1933–1945, Frankfurt am Main

Fritz Lamm

Die Ermordung von Fritz Lamm geschah im Zuge der „Gemeindeaktion“, bei der Mitarbeiter:innen der Jüdischen Gemeinde Berlin von der Gestapo gezielt deportiert wurden. Nach einem Fluchtversuch von 20 Mitarbeiter:innen verhaftete die Gestapo eine Reihe führender Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Berlin, von denen acht im KZ Sachsenhausen ermordet wurden, unter ihnen auch Fritz Lamm.

Wohnung Rosenthal

Die Hauptmieter:innen dieser Wohnung waren Max und Cecilie Rosenthal. Das Ehepaar hatte sein stattliches Haus in der Rauchstraße verkaufen müssen, nachdem es durch die „Judenvermögensabgabe“ in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Ihre Wohnung in Blumeshof 15 bestand aus 4,5 Zimmern, einer Küche und einem Bad. Die Miete betrug 160 Reichsmark im Monat.

Im September 1941 kamen die Schwestern Bertha Falkenberg und Johanna Ginsberg als Untermieterinnen hinzu. Sie waren gezwungen worden, ihre Wohnung in der Trendelenburgstraße 16 aufzugeben, fast alle Möbel zu verkaufen und für 60 Reichsmark im Monat in ein Zimmer bei den Rosenthals zu ziehen. Am 26. August 1942 wurden die Schwestern in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Bertha Falkenberg überlebte: Sie gehörte zu den im Februar 1945 in die Schweiz freigelassenen Häftlingen. Johanna Ginsberg hingegen kam am 7. März 1943 im Ghetto ums Leben.

Bertha Falkenberg, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: haGalil

Bertha Falkenberg

Bertha Falkenberg war Vorsitzende des Berliner Verbandes des Jüdischen Frauenbundes und Mitglied der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlin. Als im Oktober 1941 die Deportation der Berliner Jüdinnen:Juden begann, leitete Bertha Falkenberg eine Verpflegungsgruppe, die versuchte, die auf den Bahnsteigen wartenden Juden:Jüdinnen mit Lebensmitteln zu versorgen.

Cecilie Rosenthal wurde vor ihrem Mann, der im Jüdischen Krankenhaus behandelt wurde, am 17. Mai 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet. Nachdem sich Max Rosenthal erholt hatte, wurde er in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Trotz seines hohen Alters überlebte er.

Die Wohnung der Rosenthals sollte dem Kapitänleutnant Otto Schnee zugewiesen werden. Die Entscheidung, die Wohnung dem Marineoffizier zuzusprechen, wurde fast zwei Monate vor der Deportation von Cecilie Rosenthal getroffen. Dies deutet darauf hin, dass es einen Zusammenhang gab zwischen der Zuteilung der Wohnung und der Entscheidung, ihre letzte Bewohnerin in den Tod zu schicken.

„Ich bitte um vordringliche Räumung. Der Antragsteller [Otto Schnee] will die Einrichtung übernehmen.“

Vorderhaus, 2. Obergeschoss

2.OG
Wohnung Henschke/Marx

Seit März 1939 teilten sich die Witwen Martha Henschke, geb. Meyer, und Else Marx, geb. Löwenthal, eine Wohnung im zweiten Obergeschoss. Sie teilten die Miete von 160 Reichsmark zu gleichen Teilen unter sich auf. Else Marx bewohnte zur Zeit ihrer Deportation ein Zimmer, das sie ab April 1939 mit ihrer Schwester Betty Löwenthal teilte. Martha Henschke gehörte zur Führungsspitze der Jüdischen Gemeinde Berlin, wo sie als Referentin für Alters- und Sonderheime arbeitete. Kurz vor ihrer Deportation schrieb Martha Henschke in ihrer Vermögenserklärung, dass sie zwei Zimmer und die Diele bewohnte.

Stolperstein für Martha Henschke an ihrer vorherigen Wohnadresse Darmstädter Straße 8. Quelle: Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin

Martha Henschke

Martha Henschke war Stadtverordnete. Nach 1933 wurde sie Leiterin der Zentralstelle der 14 jüdischen Altersheime. Sie gehörte damit – wie ihre Nachbarn Alexander Beer und Fritz Lamm – zu den Angestellten der Jüdischen Gemeinde, die vom Verbot der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Jüdinnen:Juden freigestellt waren.

Ende August 1941 zog Emilie Leichtentritt als Untermieterin in die Wohnung Henschke/Marx ein. Sie hatte zuvor in der Wohnung von Dr. Julius Magnus im ersten Obergeschoss gelebt. Ein weiteres möbliertes Zimmer in der Wohnung wurde ab April 1942 an Lilli Rosenberg vermietet. Sie nannte Else Marx als ihre Hauptmieterin. Herbert Rosenthal wiederum, der zu einem unbekannten Zeitpunkt einzog und nur einen „Schlafplatz“ belegte, nannte Martha Henschke als seine Hauptmieterin. Emilie Leichtentritt war die erste Bewohnerin, die aus der Wohnung deportiert wurde. Am 19. Januar 1942 wurde sie ins Ghetto Riga gebracht. Else Marx und ihre Schwester Betty Löwenthal wurden am 3. Oktober 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Zwei Wochen später, am 19. Oktober 1942, wurde Herbert Rosenthal erst ins Ghetto Riga und von dort ein Jahr später nach Auschwitz deportiert. Martha Henschke wurde wahrscheinlich zusammen mit zehn anderen Angestellten der Jüdischen Gemeinde Berlin am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und dort am 3. Juni 1943 ermordet. Lilli Rosenberg wurde am 19. Februar 1943 deportiert. Keine:r der Bewohner:innen überlebte.

Wohnung Bendit

Paula Bendit lebte mit ihrer Mutter Anna Schwersenz, geb. Michaelis, seit November 1938 in der 3-Zimmer-Wohnung des zweiten Obergeschosses. 1940 zog Lotte Brinn als Untermieterin ein und zahlte 60 Reichsmark für ein Zimmer, das sie ab Oktober 1941 mit ihrer Mutter Jenny Brinn, geb. Scheps, teilte. Ein weiteres teilmöbliertes Zimmer wurde ab Juni 1941 an Ernst Nathan Levy vermietet. Alle Bewohner:innen wurden zwischen September und November 1942 in das Ghetto Riga, das Ghetto Theresienstadt oder nach Auschwitz deportiert. Nur Anna Schwersenz überlebte.

Kennkarte Anna Schwersenz (Displaced Persons), undatiert. Quelle: 3.1.1/69402588/ITS Digital Archive, Arolsen Archives

Im März 1943 wurde die Wohnung Bendit dem Magistratsoberbaurat Hermann Behrens zugewiesen, dessen Wohnung bei einem Luftangriff beschädigt worden war. Behrens schrieb an den Oberfinanzpräsidenten (OFP), dass die Wohnung gereinigt und renoviert werden müsse. Den Wunsch, die ehemaligen Zwangswohnungen zu desinfizieren und umzugestalten, nachdem ihre Bewohner:innen zur Ermordung verschleppt worden waren, äußerten viele neue nichtjüdische Mieter:innen.

„Es ist eine Judenwohnung, in welcher erst gestern die letzten Zimmer durch Vollziehungsbeamte ihrer Verwaltung […] geöffnet worden sind. Das dort befindliche Mobiliar ist […] vom Händler abgeholt worden. Die Wohnung ist dann auf meine Veranlassung und Kosten […] durch eine Reinemachefrau besenrein gesäubert worden.“

Hinterhaus, Keller

Wohnung Urbach

Hertha Urbach wohnte mit ihren kleinen Kindern Ruth und Lothar in einem Zimmer in der Kellerwohnung des Hinterhauses. Sie zahlte seit 1938 eine monatliche Miete von 20,32 Reichsmark. Seit Mai 1941 zahlte ihr Untermieter Martin Israel 20 Reichsmark für einen „Schlafplatz“. Beide Erwachsenen mussten Zwangsarbeit leisten: Hertha Urbach in der Siemens-Schuckert-Fabrik, Martin Israel in der Papierfabrik Fritz Müller. Alle Mitglieder des Haushalts wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Hinterhaus, Erdgeschoss

EG
Wohnung Lipkowitz

Die Hauptmieter:innen dieser Wohnung im Hinterhaus waren Alfred und Gertrud Lipkowitz. Sie lebten in zwei Zimmern mit ihren beiden Kindern Ralf und Bela. Die Miete betrug 50 Reichsmark. 1940 stieß Regina Moskiewicz als Untermieterin zur Familie. Sie übernahm die Hälfte der Miete. Die Familie Lipkowitz und Regina Moskiewicz wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Etwa einen Monat später wurde die Wohnung dem Schlosser Hans Nebel zugewiesen.

Hinterhaus, 1. Obergeschoss

1.OG
Wohnung Zwillenberg

In der Wohnung lebten der Musiker Wilhelm Zwillenberg und seine Frau Pauline Zwillenberg, geb. Goldstücker. Beide konnten im Oktober 1939 erfolgreich über Italien nach Palästina fliehen. Die Wohnung kann daher nicht als Zwangsunterkuft identifiziert werden.

Hinterhaus, 2. Obergeschoss

2.OG
Wohnung Lazarus

Die einzig bekannte Bewohnerin dieser kleinen 1-Zimmer-Wohnung mit Küche, Diele, Bad und einer Bodenkammer war Flora Lazarus. Sie war im Juli 1934 eingezogen. Laut ihrer Vermögenserklärung, die sie kurz vor ihrer Deportation ausfüllte, zahlte sie monatlich 47,50 Reichsmark Miete. Flora Lazarus wurde am 7. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und überlebte. Ihre Wohnung wurde ab Januar 1943 neu vermietet. Es ist aber unklar, wer die neuen Mieter:innen waren.

Wohnung Grodka

Die Hauptmieter:innen der 1-Zimmer-Wohnung waren Franziska und Arthur Grodka. Sie zogen nach der Volkszählung im Mai 1939 zu einem unbekannten Zeitpunkt aus der Kurfürstenstraße 124 in Blumeshof 15. Ihre Miete betrug 47,50 Reichsmark im Monat. Das Ehepaar wurde am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Wohnung Frank

Die Hauptmieter:innen dieser Wohnung sind nicht bekannt. Zur Untermiete lebten seit 1939 Siegfried und Dorothea Frank in einem Zimmer. Das Ehepaar zahlte monatlich 30 Reichsmark für die Unterkunft. Beide wurden am 29. November 1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Hinterhaus, 3. Obergeschoss

3.OG
Wohnung Latte

Über Johanna (Hannchen) Latte, geb. Gellhaar, ist nur wenig bekannt. Sie wurde in Arnswalde geboren und hatte bereits vor Mai 1939 ein Zimmer im Blumeshof 15 angemietet. Im Berliner Adressbuch von 1935 ist unter der Adresse eine Frau F. Latte aufgeführt. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Druckfehler: In der damals üblichen Fraktur-Schrift ähnelten sich die Buchstaben „F“ und „J“.

Einträge für Blumeshof im Berliner Adressbuch von 1935. Quelle: ZLB

Johanna Latte lebte offenbar allein. Es gibt keinen Hinweis, dass ihre Wohnung als Zwangsunterkunft genutzt wurde. Ihre bescheidene Wohnung kostete 50 Reichsmark im Monat. Die 72-Jährige wurde am 7. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie wenig später, am 26. November 1942, ums Leben kam.

Unbekannte Wohnungslage

Wohnung Rosenbaum

Aus Gestapo-Unterlagen geht Blumeshof 15 als letzte bekannte Berliner Adresse von Ellen Rosenbaum, geb. Jacoby, hervor. Ihr Mann Heinz Rosenbaum wohnte aber offenbar in der früheren gemeinsamen Wohnung in der Neuen Winterfeldtstraße 28. Es gibt nur sehr wenige Informationen über das Paar. Bekannt ist, dass beiden die Flucht gelang, bevor ihre Namen auf eine Deportationsliste gesetzt wurden. Ellen Rosenbaum emigrierte am 18. November 1936 nach Südafrika und wurde ihres gesamten Besitzes vom deutschen Staat beraubt. Heinz Rosenbaum floh am 1. September 1936 mit unbekanntem Ziel, möglicherweise nach New York. Beiden wurde nach ihrer Flucht die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Das weitere Schicksal des Paares ist unbekannt.

Wohnung Jacoby

Alexander Jacoby gehörte zu den Juden:Jüdinnen, denen die Flucht aus Deutschland gelang, bevor die Massendeportationen in die Vernichtungslager begannen. Es ist nicht bekannt, wo genau und wie lange er in Blumeshof 15 lebte. Sein Name ist aber bereits im Berliner Adressbuch von 1935 zu finden. Aus diesem geht auch hervor, dass Alexander Jacoby ein Gewerbe im Immobilienbereich hatte. Er besaß ein Gebäude in der Oranienstraße 21 in Kreuzberg. Während oder kurz nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Alexander Jacoby verhaftet und im KZ Sachsenhausen eingesperrt, wo er die Häftlingsnummer 9115 erhielt. Am 13. Dezember 1938 wurde er entlassen. Zwei Wochen später wurde Alexander Jacobys Unternehmen aus dem Handelsregister gelöscht. Als ihm am 18. Juli 1939 die Flucht nach Großbritannien gelang, fiel sein Vermögen und sein Eigentum, darunter auch das Gebäude in der Oranienstraße 21, an den Staat. Am 7. Oktober 1939 wurde ihm bescheinigt, aus einer Internierung im britischen Bradford entlassen zu sein. Auf diesem Formular ist vermerkt, dass Jacoby als Immobilienmakler tätig war. Im November 1952 erhielt er in New York die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Formular für Alexander Jacoby zur Entlassung aus der britischen Internierung, 7. Oktober 1939. Quelle: The National Archives Kew, London; HO 396 WW2 Internees; Referenznummer: Ho 396/179
Wohnung Witkowski

Der Arzt Alfred Witkowski lebte viele Jahre in Blumeshof 15, bevor er im November 1938 verhaftet und im KZ Sachsenhausen eingesperrt wurde. Seine Frau Hedwig Witkowski, geb. Mosse, war – wie ihre Nachbarin Bertha Falkenberg im ersten Obergeschoss – ein Mitgleid der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde Berlin. Sie war die Cousine von Martha Mosse, Leiterin der Wohnungsberatungsstelle. Am 15. Mai 1939 flohen Alfred und Hedwig Witkowski nach Australien. Das Vermögen der Witkowskis, darunter auch einige Immobilien, die Hedwig Witkowski gehörten, wurde 1942 vom Staat beschlagnahmt.

Hedwig und Alfred Witkowski, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Privatbesitz Barbara Simon

Nachbarschaft

Das Viertel um Blumeshof 15 war ein bürgerliches Viertel mit vielen Villen und gutbürgerlichen Häusern. Es war auch für seine grüne und naturnahe Umgebung bekannt, nicht zuletzt wegen der Nähe zum Tiergarten. In der Straße Blumeshof wohnten viele prominente und bekannte Persönlichkeiten, darunter auch Angehörige der Jüdischen Gemeinde. In dem Haus mit den Nummern 2-6 befand sich ein prominenter Ort antijüdischer Verfolgung: die Reichskulturkammer, die für den Ausschluss zahlreicher jüdischer Künstler:innen verantwortlich war.

Wohnhaus am nahe gelegenen Großadmiral-von-Koester-Ufer (vorher und später Schöneberger Ufer), Foto: Walter Köster, um 1935. Quelle: LAB F Rep. 290 (01) Nr. 0152534
Blumeshof 15, 1903, Fotograf:in unbekannt. Quelle: Sammlung Ralf Schmiedecke, Berlin
Wohnhaus in der Bendlerstr. 33a
Bendlerstraße 33a, nur wenige Gehminuten vom Blumeshof entfernt, Foto: Walter Köster, um 1935. Quelle: LAB F Rep. 290 (01) Nr. 0152512
Autorin

Bethan Griffiths

In Gedenken an die jüdischen Bewohner:innen im Haus Blumeshof 15

Alexander Beer

10.9.1873 in Hammerstein
Deportation am 17.3.1943 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 8.5.1944

Alice Beer, geb. Davidsohn

19.8.1893 in Berlin
Verstorben am 5.11.1941

Paula Bendit, geb. Schwersenz

18.11.1888 in Berlin
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 12.10.1944 nach Auschwitz, ermordet

Anna Bernstein, geb. Schuster

15.9.1876 in Köln
Deportation am 23.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 15.11.1943

Else Brand, geb. Wolff

22.9.1912 in Völklingen
Überlebte

Ursula Brand

24.5.1935 in Berlin
Überlebte

Jenny Brinn, geb. Scheps

6.2.1883 in Militsch (Milicz)
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz, ermordet

Lotte Brinn

20.1.1906 in Berlin
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz, ermordet

Hanna Caro

10.7.1899 in Berlin
Suizid am 13.11.1941

Carl Croner

7.5.1880 in Berlin
Überlebte

Frieda Czarlinski

10.1.1862 (oder 9.1.1862) in Bordzichow (Borzechowo)
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Henriette Czarlinski

20.7.1866 in Śliwice
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Frieda Dallmann

5.2.1896 in Wriezen
Deportation am 12.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Hedwig Ehrlich, geb. Altmann

12.12.1881 in Bautzen
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Bertha Falkenberg, geb. Ginsberg

8.4.1876 in Berlin
Deportation am 26.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, Freilassung und Ausreise in die Schweiz am 5.2.1945
Überlebte

Dorothea Frank, geb. Kallmann

11.3.1899 in Wronki
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz, ermordet

Siegfried Frank

4.6.1891 in Frankfurt/Main
Deportation am 29.11.1942 nach Auschwitz, ermordet

Johanna Ginsberg

14.5.1879 in Berlin
Deportation am 26.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 7.3.1943

Arthur Grodka

9.1.1883 in Wohlau
Deportation am 12.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Franziska Grodka, geb. Berger

14.9.1879 in Zempelburg (Sępólno)
Deportation am 12.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Johanna Guttmann, geb. Meschelsohn

30.6.1868 in Berlin
Deportation am 26.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 10.1.1943

Martha Henschke, geb. Meyer

19.6.1879 in Berlin
Deportation am 9.12.1942 nach Auschwitz, ermordet am 3.6.1943

Mirjam Hirsch, geb. Gläsner

10.12.1887 in Krakau (Kraków)
Deportation am 13.1.1942 ins Ghetto Riga, umgekommen

Martin Israel

17.7.1911 in Wittenberg
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Alexander Jacoby

1.3.1880 in Berlin
Flucht am 18.7.1939 nach Großbritannien
Überlebte

Jenny Joachimsohn, geb. König

21.8.1874 in Berlin
Deportation am 16.6.1943 ins Ghetto Theresienstadt
Überlebte

Käthe Joachimsohn

18.12.1896 in Berlin
Deportation am 16.6.1943 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 23.10.1944 nach Auschwitz, ermordet

Max Kallmann

28.3.1896 in Wronki
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Else Krayn, geb. Chrzellitzer

26.11.1888 in Berlin
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Bella Kussel, geb. Lichtenstein

17.12.1865 in Magdeburg
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 27.9.1942

Fritz Lamm

21.12.1876 in Görlitz
Inhaftierung am 9. oder 10.11.1942 im KZ Sachsenhausen, ermordet am 3.12.1942

Helene Lamm, geb. Meyer

14.12.1870 in Mannheim
Deportation am 9.12.1942 nach Auschwitz, ermordet

Sonja Lange

28.9.1926 in Berlin
Deportation an einen nicht bekannten Ort
Überlebte

Johanna (Hannchen) Latte, geb. Gellhaar

23.10.1869 in Arnswalde
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 26.11.1942

Flora Lazarus

22.1.1868 in Rogoźno (Rogasen)
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt
Überlebte

Emilie Leichtentritt

20.3.1893 in Berlin
Deportation am 19.1.1942 ins Ghetto Riga, ermordet

Ernst Nathan Levy

29.5.1885 in Hamburg
Deportation am 3.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen

Günther Lilienheim

29.10.1926 in Berlin
Überlebte

Leisor Lilienheim

6.11.1901 Warschau (Warszawa)
Deportation nach Auschwitz, ermordet am 10.3.1943

Alfred Lipkowitz

7.12.1894 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Bela Lipkowitz

28.3.1941 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Gertrud Lipkowitz, geb. Perlinsky

14.2.1904 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Ralf Robert Lipkowitz

18.4.1930 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Edith Littmann, geb. Eisenstädt

7.6.1895 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Hans Littmann

12.10.1897 in Berlin
Deportation am 19.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Betty Löwenthal

5.9.1874 in Anklam
Deportation am 3.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 29.12.1942

Robert London

20.1.1877 in Kropien
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Rosalie London, geb. Rosenthal

25.3.1880 in Nikolaiken (Mikołajki)
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Julius Magnus

6.9.1867 in Berlin
Flucht am 25.8.1939 in die Niederlande, Inhaftierung im Durchgangslager Westerbork, Deportation am 14.9.1943 ins KZ Bergen-Belsen, weiter am 25.1.1944 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 15.5.1944

Arthur Mannheim

16.6.1881 in Dyherfurth
Verstorben am 2.7.1943

Else Marx, geb. Löwenthal

24.6.1877 in Anklam
Deportation am 3.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 18.12.1943 nach Auschwitz, ermordet am 30.12.1943

Regina Moskiewicz, geb. Stenger

17.9.1888 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Sara Pessen, geb. Kallmann

21.5.1890 in Wronki
Deportation am 14.12.1942 nach Auschwitz, ermordet

Martin Popper

26.4.1861 in Stolp
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 25.9.1942

Paula Popper, geb. Salomon

16.12.1874 in Hannover
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 19.9.1942

Erna Rachum

12.2.1893 in Berlin
Deportation am 29.1.1943 nach Auschwitz, ermordet

Sara Rachum, geb. Krawietz

27.8.1866 in Schrimm (Śrem)
Verstorben am 4.2.1940

Ellen Rosenbaum, geb. Jacoby

28.2.1912 in Berlin
Flucht am 18.11.1936 nach Südafrika
Überlebte

Lilli Rosenberg

14.1.1892 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Cecilie Rosenthal, geb. Sina

30.4.1884 in Guttau
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Herbert Rosenthal

29.4.1925 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 ins Ghetto Riga, weiter am 5.11.1943 nach Auschwitz, ermordet

Max Rosenthal

15.10.1875 in Berlin
Deportation am 16.6.1943 ins Ghetto Theresienstadt
Überlebte

Ludwig Schuster

19.10.1877 in Köln
Deportation am 17.3.1943 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 20.10.1944

Paul Schuster

1.9.1867 in Köln
Flucht im Juli 1939 nach Großbritanien, verstorben am 6.4.1940

Sophie Schuster, geb. Horwitz

28.11.1880 in Berlin
Flucht vor November 1939 nach Großbritannien
Überlebte

Anna Schwersenz, geb. Michaelis

31.8.1863 in Berlin
Deportation am 7.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt
Überlebte

Elisabeth Sussmann, geb. Zander

14.8.1879 in Konitz
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Hertha Urbach, geb. Moszler

24.5.1910 in Stolp
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Lothar Urbach

27.8.1934 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Ruth Urbach

13.3.1932 in Berlin
Deportation am 19.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Gertrud Weill, geb. Grünpeter

29.1.1882 in Breslau (Wrocław)
Deportation am 13.6.1942 ins Vernichtungslager Sobibor, ermordet

Inge Weinstock

13.5.1928 in Berlin
Deportation am 26.10.1942 ins Ghetto Riga, ermordet am 29.10.1942

James Weinstock

26.10.1900 in Berlin
Deportation am 26.10.1942 ins Ghetto Riga, ermordet am 29.10.1942

Selma Weinstock, geb. Lewin

15.11.1902 in Berlin
Deportation am 26.10.1942 ins Ghetto Riga, ermordet am 29.10.1942

Martha Wertheim, geb. Gutmann

16.4.1891 in Berlin
Deportation am 26.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 20.1.1943

Alfred Witkowski

16.1.1875 in Gnesen (Gniezno)
Flucht am 15.5.1939 nach Australien, verstorben am 20.12.1940

Hedwig Witkowski, geb. Mosse

18.5.1884 in Frankfurt/Main
Flucht am 15.5.1939 nach Australien
Überlebte

Pauline Zwillenberg, geb. Goldstücker

7.6.1874 in Rogasen (Rogoźno)
Flucht im Oktober 1939 nach Palästina
Überlebte

Wilhelm Zwillenberg

20.4.1871 in Ortelsburg (Szczytno)
Flucht im Oktober 1939 nach Palästina
Überlebte

Wohnungsberatungsstelle

Das Haus Blumeshof 15 gehörte der Jüdischen Gemeinde Berlin. Im Frühjahr 1939 etablierte die Gemeinde eine Wohnungsberatungsstelle, um zwangsgeräumten jüdischen Personen alternative Unterkünfte zuzuweisen.

Zum Kontext, Kapitel Akteure

Zwangsräume

Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945

Online-Ausstellung ab

16.10.2023