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Holsteinische Straße 2

Holsteinische Straße 2

Charlottenburg-Wilmersdorf
Holsteinische Straße 2, historische Fassadenzeichnung zum Wohnhaus-Neubau, 1908. Quelle: Bauakte Holsteinische Straße 2, Bauaktenarchiv Charlottenburg-Wilmersdorf
Das Jugendstil-Haus im großbürgerlichen Teil von Wilmersdorf wurde 1909 mit allem seinerzeit erdenklichen Komfort erbaut. Es verfügte über 25 Wohnungen, wovon 1939 sechs an jüdische Hauptmieter:innen vermietet waren. Drei Wohnungen wurden als Zwangsräume genutzt. Das Haus ist besonders bemerkenswert, weil das Mieter-Meldebuch überliefert ist. Das Buch wurde von der Hausverwaltung am 15. Mai 1938 angelegt und dokumentiert minutiös die Ein- und Auszüge aller Mieter:innen und Untermieter:innen.

Das Haus gehörte seit 1923 der Kroner & Co Grundstücks-Erwerbsgesellschaft, deren Gesellschafter zu 99 Prozent der polnischstämmige Kaufmann Wladyslaw Wolf Arenstein war. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen wurden alle Vermögenswerte von polnischen Staatsbürger:innen, die im Deutschen Reich lebten, unter die Zwangsverwaltung gestellt. Auch das Haus in der Holsteinischen Straße unterlag dieser Zwangsverwaltung durch die sogenannte Haupttreuhandstelle Ost. Die Mietüberschüsse mussten seit dem 1. September 1939 an den Staat abgeführt werden.

Wladyslaw Wolf Arenstein wurde Ende 1939 in Warschau von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) festgenommen und in der Haft misshandelt. 1940/41 gelang ihm mit seiner Familie die Flucht in die USA. Er starb 1951. Da der Eigentümer jüdisch war, verkaufte die Haupttreuhandstelle Ost das Haus im Herbst 1942 für 118.000 Reichsmark an den Generalmajor Heinrich Aschenbrenner aus Wilmersdorf. Der Preis entsprach ungefähr dem Einheitswert von 1935 und lag damit deutlich unter dem tatsächlichen Wert des Hauses im Jahr 1942. Am 30. Januar 1944 zerstörte eine Bombe der British Royal Air Force einen Teil des Hauses.

Insgesamt lebten von 1939 bis 1945 38 Jüdinnen:Juden im Haus. Zehn zogen noch 1939 zur Untermiete in andere Wohnungen in Berlin um. Sechs wanderten 1939 nach Palästina, Großbritannien, Lettland, Spanien und Chile aus und überlebten. Zwei flüchteten nach Belgien und wurden von dort 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Zwei starben eines natürlichen Todes. 13 wurden deportiert, zwölf ermordet, einer Frau gelang es, das Ghetto Theresienstadt zu überleben. Einer wurde aufgrund einer „privilegierten Mischehe“ vor der Deportation geschützt. Auch die beiden Söhne dieser Familie wurden gerettet. Zwei Mitbewohner überlebten in einer „Mischehe“ ohne Kinder, wovon einer 1944 nach dem Tod seiner „arischen“ Ehefrau untertauchte und überlebte.

Wladyslaw Wolf Arenstein. Quelle: Declaration of Intention Wladyslaw Wolf Arenstein, No. 108340; Petitions for Naturalization; National Archives at Riverside, California
Mieter-Meldebuch Holsteinische Straße 2. Quelle: Privatbesitz Gundula Meiering
Seite aus dem Mieter-Meldebuch Holsteinische Straße 2. Quelle: Privatbesitz Gundula Meiering
Holsteinische Straße 5456, um 1933, Foto: Richard Leonhardy. Quelle: Archiv des Bezirksmuseums Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, 1994/416
Umzugswagen vor der Holsteinische Straße 56, 1934 (die Nr. 2 liegt nur wenige Meter rechts hinter dem Fotografen), Foto: Richard Leonhardy. Quelle: Archiv des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, 1994/0414
Holsteinische Straße, um 1940, Foto: Wolfgang Leonhardy. Quelle: Archiv des Bezirksmuseums Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim, 1994/0417
Kriegszerstörte Fassade der Holsteinischen Straße 2, nach 1945, Foto: Foto-Dorn, Berlin-Wilmersdorf, Bamberger Straße 28. Quelle: LAB, B Rep. 209-01 (Fotos) Nr. 94-12608

Wohnungen

Aufgang 1, Vorderhaus links, Erdgeschoss

EG
Wohnung Rosenthal

Erich und Betty Rosenthal, geb. Feblowic, zogen 1934 in ihre erste gemeinsame Wohnung mit zwei Zimmern und einem Ladenraum. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1938 wurde Betty Rosenthal alleinige Hauptmieterin. Da ihre Witwenrente nur gering war, suchte sie 1942 mit einem Mietangebot im Jüdischen Wochenblatt persönlich nach Untermieter:innen.

Im Juni 1938 zog die 24-jährige Buffet-Hilfe Edith Rieß als Untermieterin ein. Rund ein Jahr später wanderte sie nach Lettland aus, wo sie fast zwei Jahre lebte, bis sie am 22. Juni 1941 in ein Arbeitslager im sowjetischen Karaganda deportiert wurde. 1947 kehrte Edith Rieß nach Berlin zurück. Anschließend wanderte sie in die USA aus.

Seit Mai 1939 wohnte auch die 73-jährige Witwe Friedericke Finn, geb. Charmak, drei Jahre zur Untermiete bei Betty Rosenthal. Am 10. August 1942 wurde sie vom Anhalter Bahnhof aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. 44 Tage später brachte man sie in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie kurz vor ihrem 76. Geburtstag Ende September 1942 ermordet wurde.

Der 80-jährige Witwer Ludwig Altenberg zog am 1. November 1939 in ein Zimmer der Wohnung. Anfang November 1942 bekam auch er den Deportationsaufruf. Nach 19 Tagen im Ghetto Theresienstadt starb Ludwig Altenberg am 9. Dezember 1942 im Alter von 83 Jahren an einem Herzinfarkt.

Grundriss Erdgeschoss, Ausschnitt Wohnung Rosenthal. Quelle: Bauakte Holsteinische Straße 2, Bauaktenarchiv Charlottenburg-Wilmersdorf
Bruno Falk, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Privatbesitz Stephen Falk

Bruno Falk zog am 1. Oktober 1942 in das Zimmer von Friedericke Finn. Ob er sich auf das Mietinserat von Betty Rosenthal im Jüdischen Wochenblatt gemeldet oder die Wohnung zugewiesen bekommen hat, ist nicht bekannt. Vorher hatte er vorübergehend in einem Haus der Jüdischen Gemeinde Berlin in der Pestalozzistraße 15 gewohnt. Die Gestapo setzte Bruno Falk im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ fest und deportierte ihn am 1. März 1943 nach Auschwitz, wo er ermordet wurde. Sein Großneffe Stephen Falk aus den USA stiftete 2013 den Stolperstein für Bruno Falk in der Holsteinischen Straße 2.

Die Hauptmieterin Betty Rosenthal wurde am 2. März 1943 im Alter von 50 Jahren nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Im Mai 1943 wurde die Wohnung vom Gerichtsvollzieher geräumt und am 1. Juni 1943 an nichtjüdische Mieter:innen neu vermietet.

Aufgang 1, Vorderhaus links, 1. Obergeschoss

1.OG
Wohnung Clavier

Der Kaufmann Alfred Clavier wohnte mit seinen Eltern seit 1933 in einer 3,5-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus. Als seine Eltern 1938 kurz hintereinander starben, nahm er das erste Mal Untermieter:innen auf. Aufgrund der sich verschärfenden nationalsozialistischen Gesetzgebung wurden sein älterer Bruder Hans und dessen nichtjüdische Ehefrau Klara Martha Anna genannt Kläre, geb. Hammer, Anfang April 1939 Hauptmieter:innen der Wohnung. Hans Clavier war Inhaber eines Einrichtungshauses in der Badenschen Straße 41 mit angeschlossener Tischlerei und Polsterei in der Bernhardstraße 4. In der Pogromnacht am 9./10. November 1938 zerstörten Nazis das Einrichtungshaus und schlugen die Schaufenster kaputt. Hans Clavier wurde das Betreiben eines Gewerbes fortan verboten. Sein Name wurde aus der Handwerkerrolle gelöscht. Wie sein Bruder Alfred leistete er ab 1941 Zwangsarbeit in einer Transformatorenfabrik in Reinickendorf. Als Kläre Clavier am 12. Oktober 1944 an einem Herzschlag starb, war das für ihren Ehemann Hans ein doppeltes Unglück. Er verlor nicht nur seine Ehefrau – durch das Ende seiner sogenannten „privilegierten Mischehe“ verlor er auch den Schutz vor der Deportation. Hans Clavier tauchte unter. Er überlebte in Berlin.

Grundriss 1. Obergeschoss, Ausschnitt Wohnung Clavier (vorne rechts). Quelle: Bauakte Holsteinische Straße 2, Bauaktenarchiv Charlottenburg-Wilmersdorf
Hans Clavier, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 000 170

Alfred Clavier wohnte fortan als Untermieter in der Wohnung. Von seinem Lohn als Zwangsarbeiter in Höhe von 28 Reichsmark zahlte er für sein kleines Zimmer 20 Reichsmark Miete, einschließlich Verpflegung. Im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ setzte die Gestapo Alfred Clavier am 27. Februar 1943 fest. Zusammen mit 1.836 weiteren Menschen wurde er am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort im Alter von 42 Jahren ermordet.

Anna Gintz, geb. Groß, zog Mitte 1938 mit ihrem zehnjährigen Sohn Heinz als Untermieterin ein. Sie lebte in Trennung von ihrem Ehemann. Die gemeinsame Wohnung in der Prinzregentenstraße 3 hatte das Paar aufgegeben. Im März 1939 flüchtete sie mit ihrem in der Zwischenzeit geschiedenen Ehemann Herbert und dem gemeinsamen Sohn nach Belgien. Nach der Besetzung Belgiens durch die Wehrmacht 1940 wurden sie in der „Kazerne Dossin“ im SS-Sammellager Mecheln eingesperrt. Die Gestapo deportierte Anna und Heinz Gintz am 26. Juni 1943 nach Auschwitz und ermordete sie dort. Ihr geschiedener Ehemann war schon am 15. Januar 1943 aus dem Sammellager Mecheln nach Auschwitz deportiert und ermordet worden.

Anna Gintz, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Kazerne Dossin – Give them a Face Portrait Collection

Seit dem 1. April 1939 wohnte Nathan Birawer, der ehemalige Direktor einer Eisenhandelsgesellschaft und Präsident der Deutschen Schrottvereinigung G.m.b.H. in der Wilhelmstraße 71, in einem möblierten Zimmer zur Untermiete. Seine große Wohnung in der Kaiserallee 212 (heute Bundesallee) hatte er schon 1935 aufgeben müssen. Seine beiden Töchter und seine geschiedene Ehefrau waren vor 1938 in die USA ausgewandert. Seine jüngste Tochter vermittelte ihm 1941 eine Bürgschaft, die für die Einwanderung in die USA notwendig war. Für die Ausreise fehlte ihm aber das Visum. Anfang November 1942 holte die Gestapo Nathan Birawer ab und brachte ihn in das Jüdische Altersheim in die Auguststraße 14/15, wo er noch fast drei Monate bis zu seiner Deportation in das Ghetto Theresienstadt am 29. Januar 1943 lebte. Neun Monate nach seiner Einlieferung im Ghetto starb Nathan Birawer im Alter von fast 75 Jahren am 2. November 1943.

Der 71-jährige ehemalige Herrenausstatter Max Borinski zog am 1. Oktober 1941 ein. Vorher hatte er in einem Haus der Jüdischen Gemeinde Berlin in der Pestalozzistraße 15 gewohnt. Für Miete und Verpflegung zahlte er 45 Reichsmark. Am 10. August 1942 deportierte ihn die Gestapo in das Ghetto Theresienstadt. Von dort wurde er 44 Tage später in das Vernichtungslager Treblinka gebracht, wo er Ende September 1942 im Alter von 72 Jahren ermordet wurde.

Am 21. Oktober 1942 zog Kurt Herrmann in das Zimmer von Max Borinski. Er war durch seine nichtjüdische Ehefrau vor einer Deportation geschützt. Vorher hatte er in der Walter-Fischer-Straße 4 (heute Fechnerstraße) zur Untermiete gewohnt, bis er wegen der Deportation der Hauptmieterin gezwungen gewesen war, sich eine neue Wohnung zu suchen. Im April 1943 kam Kurt Herrmann in das Jüdische Krankenhaus in der Iranischen Straße 2, wo er am 27. April 1943 starb.

Der Kursmakler Samuel Gustmann, genannt Sally, zog am 15. Dezember 1943 als Untermieter ein. Auch er war durch seine nichtjüdische Ehefrau Anna Gustmann, geb. Briese, vor der Deportation geschützt. Seit 1939 wohnte sie allein in der vormals gemeinsamen Wohnung in der Eisenzahnstraße 6 in Wilmersdorf. Sally Gustmann war 1939 in der Hektorstraße 21 gemeldet. Danach wohnte er in der Prinzregentenstraße 6. Als Anna Gustmann im Sommer 1944 ausgebombt wurde, zog auch sie zu den Claviers in die Holsteinische Straße 2. Samuel Gustmann überlebte in Berlin.

Aufgang 1, Vorderhaus rechts, 3. Obergeschoss

3.OG
Wohnung Göttling

Margarethe Göttling, geb. Salomon, war Hauptmieterin einer 3,5-Zimmer-Wohnung im dritten Obergeschoss des Vorderhauses und zahlte 95 Reichsmark Miete. Da sie evangelisch getauft und erzogen worden war, konnte sie ihre jüdische Herkunft zunächst verbergen.

Grundriss, 3. Obergeschoss, Ausschnitt Wohnung Göttling (mittig links). Quelle: Bauakte Holsteinische Straße 2, Bauaktenarchiv Charlottenburg-Wilmersdorf
Margarethe Göttling, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 002 467
„Im Haus hatte niemand Ahnung, dass ich jüdischer Mischling bin.“
Margarethe Göttling, Datierung. Zitat aus: Landesarchiv Berlin, B Rep. 025-02 Nr. 2552/50

Um ihre Witwenrente aufzubessern, betrieb sie in ihrer Wohnung eine kleine Pension. Ihre Untermieter:innen waren größtenteils „dienstverpflichtete Herren“ (Feldwebel, Soldaten, Stabszahlmeister u. a.). Die Zimmer wurden vom Oberkommando des Heeres kontrolliert und auch bezahlt. Margarethe Göttling ignorierte ihre jüdische Herkunft und muss entsprechend selbstbewusst aufgetreten sein, dass auch andere nicht in Erwägung zogen, dass sie „Halbjüdin“ war. Ihren Geburtsnamen „Salomon“ wird sie bewusst verschwiegen haben. Obwohl sie von ihrem „arischen“ Ehemann schon 1923 geschieden wurde, sah sie sich auch durch diese Ehe vor Verfolgung geschützt. Bei ihrer Wohnung handelte es sich nicht um einen Zwangsraum. Sie hatte nur nichtjüdische Untermieter:innen. Nach dem Ende des Krieges schilderte sie:

„Ich bekam für das Balkonzimmer monatlich 55 RM, für das andere Vorderzimmer und das Hinterzimmer jeweils 45 RM. Das halbe Zimmer neben der Küche vermietete ich für 30 RM. In der Miete war Heizung, Warmwasser, Licht und Telefon inbegriffen. Für Kaffee, Essen und Telefon musste besonders bezahlt werden. Ich selbst bewohnte die Küche und hatte sie mir als Wohn- und Schlafzimmer eingerichtet.“
Margarethe Göttling, Datierung. Zitat aus: Landesarchiv Berlin, B Rep. 025-02 Nr. 2552/50
„Am 3. Mai 1943 kam um 12 Uhr mittags die Gestapo mit vier jüdischen Herren und ich wurde aus voller Wohnung so wie ich stand und ging in einen bereitstehenden Möbelwagen geworfen, mit den Worten sie sind Jude.“
Margarethe Göttling, Datierung. Zitat aus: LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 002 467

Am 28. Mai 1943 wurde Margarethe Göttling in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 1. Oktober 1943 wurde ihre Wohnung in Berlin geräumt und neu vermietet. Margarethe Göttling überlebte das Ghetto und kehrte am 12. August 1945 vollkommen abgemagert zurück nach Berlin. Nach sechs Wochen Aufenthalt im Jüdischen Krankenhaus konnte sie durch einen gerichtlichen Beschluss wieder in ihre alte Wohnung in der Holsteinischen Straße 2 einziehen.

Aufgang 2, Vorderhaus, 2. Obergeschoss

2.OG
Wohnung Rochocz/Neuweg

Jenny Rochocz, geb. Berger, war seit 1919 langjährige Mieterin einer großen Wohnung in der Potsdamer Straße 82c (heute Nr. 179) gewesen. Nachdem sie ihre Großwäscherei und Fabrik für Popelin- und Gummimäntel durch die gewaltsame „Arisierung“ verloren hatte, mietete sie 1935 eine 4,5-Zimmer-Wohnung im zweiten Obergeschoss des Vorderhauses in der Holsteinischen Straße 2. Ihr Sohn, der Kaufmännische Angestellte Rudolf Rochocz, wohnte mit seiner Frau Henriette, geb. Kaiser, ebenfalls in der Wohnung, bis die beiden im Mai 1939 nach Paraguay auswanderten. Ob sich die Witwe Jenny Rochocz aus freien Stücken dazu entschied, Zimmer ihrer Wohnung möbliert unterzuvermieten, oder ob sie dazu gezwungen wurde, ist nicht bekannt. Allerdings reichte ihre Witwenrente in Höhe von 47,70 Reichsmark zum Zahlen der Miete in Höhe von 120 Reichsmark bei Weitem nicht aus.

Grundriss, 2. Obergeschoss, Wohnung Rochocz (vorne links). Quelle: Bauakte Holsteinische Straße 2, Bauaktenarchiv Charlottenburg-Wilmersdorf

Das Ehepaar Leib und Berta Losch zog schon Mitte Februar 1939 ein. Sie wohnten vorher in der Ottokarstraße 2a in Tempelhof. Als Rudolf und Henriette Rochocz auswanderten, zogen sie am 1. Mai 1939 in die Barbarossastraße 40 um.

Ludwig und Jenny Cassirer, geb. Boksch, wohnten nur ein Vierteljahr zur Untermiete bei Jenny Rochocz. Laut Mieter-Meldebuch zogen sie am 2. August 1939 in die Düsseldorfer Straße 60 zur Untermiete bei Levit. Seit Juni 1942 wohnten sie bei ihrer jüngsten Tochter Hanni und ihrer Enkelin Ellen in einer 1,5-Zimmer-Wohnung mit Küchen- und Badbenutzung in der Marburger Straße 5. Von dort wurden Ludwig und Jenny Cassirer am 10. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie beide kurz hintereinander im Oktober 1942 starben.

Abraham und Kunigunde Jacob wurden am 1. März 1939 Untermieter:innen von Jenny Rochocz. Bis 1935 waren sie Mieter:innen einer großen Wohnung in der Stromstraße 69 in Moabit. Bevor sie zu Jenny Rochocz zogen, wohnten sie in der Berkaer Straße 3 bei der Familie ihrer jüngsten Tochter Gertrud Bergmann, geb. Jacob, die zu dieser Zeit die Auswanderung nach Palästina plante. Ihre älteste Tochter Margarethe Charlotte genannt Marga Roesberg, geb. Jacob, aus Dresden, später Köln, lebte von Anfang November bis Dezember 1939 für kurze Zeit mit in der Wohnung Rochocz, bis sie Ende Dezember 1939 mit ihrem Ehemann Max Roesberg nach Chile auswanderte. Ihre Mutter Kunigunde Jacob starb drei Monate später am 20. März 1940 an Herzmuskelschwäche im Jüdischen Krankenhaus. Gut zwei Jahre später, am 12. August 1942, deportierte die Gestapo Abraham Jacob in das Ghetto Theresienstadt. Von dort wurde er in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und ermordet.

Martin Kottlarzig, Aufnahmedatum und Fotograf:in unbekannt. Quelle: Yad Vashem, Hall of Names, Gedenkblatt für Martin Detmar Kottlarzig, ID: 691998

Das Zimmer der Cassirers übernahm am 30. November 1939 der 62-jährige Apotheker Martin Kottlarzig. Seit 1938 hatte er mehrfach umziehen müssen und in der Nassauischen Straße 9/10, der Pfalzburger Straße 74 und der Gasteiner Straße 14 gewohnt. Am 27. November 1941 war er der erste, der aus der Holsteinischen Straße 2 deportiert wurde. Er wurde nach Riga gebracht und im Rumbula-Wald erschossen. Das Zimmer von Martin Kottlarzig bezog am 1. Februar 1942 Louis Bodky. Für Kost und Logie zahlte er 40 Reichsmark monatlich. Vorher hatte der ehemalige Justizrat in einem Privaten Altenheim in der Passauer Straße 18 gelebt.

„Ich bin in vollständiger Pension bei der Mieterin verwitweten Frau Jenny Sara Rochocz geb. Berger und bewohne ein einfenstriges Zimmer ihrer Wohnung. […] Möbel und Einrichtungsgegenstände gehören dem Vermieter.“

Am 12. August 1942 deportierte die Gestapo Louis Bodky in das Ghetto Theresienstadt. Dort lebte er noch 41 Tage, bis er am 23. September 1942 im Alter von 81 Jahren starb. Rund drei Wochen nach Louis Bodky wurde am 5. September 1942 – kurz nach ihrem 60. Geburtstag – auch die Hauptmieterin Jenny Rochocz nach Riga deportiert, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurde.

Am 24. Oktober 1942 wurde die Wohnung von einem Gerichtsvollzieher geräumt. Rund eine Woche später übernahm die Familie Neuweg aus Landsberg die Wohnung. Sowohl der Zahnarzt Dr. Arthur Neuweg als auch seine Söhne, der damals knapp 18-jährige Gerhard und der 15-jährige Kurt, waren durch ihre nichtjüdische Ehefrau beziehungsweise Mutter Margarethe Neuweg, geb. Blume, vor Deportationen geschützt.

„Im November 1938 wurde mir als Jude meine Tätigkeit als Zahnarzt verboten. Zugleich wurde mir meine Wohnung gekündigt, in der ich seit 1913 gewohnt habe. Da kein Hausbesitzer in Landsberg-W. einem Juden eine Wohnung vermieten wollte, mußte ich mit meiner Frau und meinen 2 Jungens von 11 und 14 Jahren nach Berlin ziehen…“
Dr. Arthur Neuweg, Datierung. Quelle: LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 74 828

In Berlin zog die Familie im Herbst 1938 in eine Wohnung in der Berliner Straße 4 in Wilmersdorf, die ihnen eine jüdische Familie überließ, da sie nach Amerika auswanderte. 1941 mussten auch Arthur Neuweg und seine Söhne den „Judenstern“ tragen. Seine nichtjüdische Ehefrau wurde kurz darauf vier Monate in Haft genommen, um sie zur Scheidung von ihrem Ehemann zu bewegen. Nachdem ihre Untermieterin Clara Seeler im August 1942 deportiert worden war, mussten auch die Neuwegs die Wohnung verlassen. Die Familie lebte vorübergehend in der Pension Davidsohn in der Jenaer Straße 5, bis sie am 2. November 1942 in die geräumte Rochocz-Wohnung einziehen musste. Bei der sogenannten „Fabrik-Aktion“ wurden auch Dr. Arthur Neuweg und seine beiden Söhne von der Gestapo festgesetzt und in ein Sammellager gebracht. Da durch die polizeiliche Überprüfung festgestellt wurde, dass die Ehefrau und Mutter der Söhne nach wie vor mit ihnen zusammenlebte, wurden sie wieder freigelassen. Mit Genehmigung des Zahnärztehauses Berlin, Heidelberger Platz, stellte sich Dr. Arthur Neuweg im April 1943 zur sofortigen Tätigkeit in zahnärztlichen Laboratorien bei einem nichtjüdischen Zahnarzt zur Verfügung. Die „Zentrale Dienststelle für Juden“ des Berliner Arbeitsamtes in der Fontanepromenade 15, die Jüdinnen:Juden zur Zwangsarbeit einteilte, lehnte diese Tätigkeit ab. Stattdessen musste er ab 20. April 1943 als Kanalarbeiter bei der Stadtentwässerungsanstalt Berlin arbeiten. Unter der schweren Arbeit brach er nur einen Monat später zusammen. Der zuständige Krankenkassenarzt verfügte die sofortige Beendigung der Arbeit.

Im Mai und Juni 1943 wohnte der Kaufmann Hans Jacob Frost für sechs Wochen zur Untermiete bei Familie Neuweg. Hans Jacob Frosts Ehefrau Laura, geb. Wolff, wurde schon im Dezember 1942 aus der gemeinsamen Wohnung in der Meinekestraße 26, wo sie möbliert zur Untermiete bei Schmal wohnten, deportiert. Hans Jacob Frost blieb die Deportation vorerst erspart. In den Entschädigungsakten führte seine Tochter Nelly Töldte, geb. Frost, 1950 dazu aus, dass ihr Vater „durch die Gestapo fortlaufend erpresst wurde und zwar insbesondere durch den Gestapobeamten Willi Warnstedt [...] Er sagte, dass dieses Geld für ihn und seine Vordermänner in Frage käme, da er dadurch den Abtransport nach Theresienstadt verlängern könnte. Würde dieses Geld nicht gezahlt, wäre sofortiger Abtransport gewiss“ (Quelle: LABO, BEG-Akte Reg.-Nr. 363 900). Ende 1942 bezog Hans Jacob Frost ein Zimmer in der Pension Bernhard in der Pariser Straße 32a in Wilmersdorf – bis die Pension im Frühjahr 1943 durch die Deportation der Geschäftsführerin Frau Gertud Karpel geschlossen wurde.

Inserat der Pension Bernhard, letzte Wohnanschrift von Hans Jacob Frost. Quelle: Jüdisches Gemeindeblatt für Breslau vom 10. Juni 1938, Deutsche Nationalbibliothek Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Frankfurt am Main

Danach kam er bei den Neuwegs unter. Trotz Zahlungen erheblicher Geldsummen deportierte die Gestapo Hans Jacob Frost am 16. Juni 1943 in das Ghetto Theresienstadt. In einem letzten Brief an seinen Schwiegersohn Erich Töldte vom 5. Juni 1943 schreibt er:

„Denkt an mich und schickt mir was. Willi Warnstedt kannst Du sagen, er soll mir helfen. Lebt wohl und vergesst mich nicht. Euer Vater“
Quelle: LABO Berlin, BEG-Akte Reg.-Nr. 363 900

Hans Jacob Frost überlebte fast zehn Monate im Ghetto Theresienstadt. Er kam dort im Alter von 73 Jahren ums Leben. Die Familie Neuweg blieb insgesamt ein Jahr und drei Monate in der Holsteinischen Straße 2, bis sie am 30. Januar 1944 ausgebombt wurde und nach Friedenau in die Hauptstraße 76 umziehen musste. Dort erlebten die vier das Ende des Zweiten Weltkriegs.

Unbekannte Wohnungslage

Wohnung Dienstag

Die Familie Dienstag lebte seit 1935 in einer 3,5-Zimmer-Wohnung im Vorderhaus. Nach dem Tod der Eltern wohnten Mitte 1938 nur noch die erwachsenen Töchter Margarete und Dora Dienstag dort. Etwa zur gleichen Zeit bezogen der Schneider Simon Abraham Neumann, seine Ehefrau Helene, geb. Eisenberg, und die fünfjährige Tochter Margot ein Zimmer zur Untermiete. Margarete Dienstag wanderte Anfang März 1939 nach Großbritannien aus, ihre Schwester Dora nach Palästina. Die Familie Neumann war nun gezwungen, eine andere Wohnung zu suchen. Im Mai 1939 zogen sie zur Untermiete bei Bussak in die Mommsenstraße 53 in Charlottenburg. Als letzte Anschrift der Familie ist die Wilmersdorfer Straße 54 bekannt. Simon Abraham Neumann setzte die Gestapo im Rahmen der „Fabrik-Aktion“ fest. Sie deportierten ihn am 3. März 1943 nach Auschwitz, wo er ermordet wurde. Helene Neumann flüchtete in ihr Herkunftsland Ungarn. Von dort wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie und auch ihre Tochter Margot ermordet wurden. Nach der Auswanderung von Margarete und Dora Dienstag übernahm die Wohnung eine nichtjüdische Familie Dorn.

Wohnung Kupfer

Der Kaufmann Leo Leiber Kupfer, seine Ehefrau Regina, geb. Alpoden, und ihre 13-jährige Tochter Ingeborg kamen Ende 1935 aus Storkow nach Berlin. Sie fanden ihre erste Wohnung in der Holsteinischen Straße 2. Als Jüdinnen:Juden war ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt worden, sodass sie staatenlos waren. Die Wohnung in der Holsteinischen Straße 2 konnten sie sich als Hauptmieter:innen nicht mehr leisten, deshalb zogen sie am 24. Mai 1939 zur Untermiete bei Reichwald in die Elberfelder Straße 7 in Moabit. Die Familie Kupfer wanderte Mitte November 1940 nach Jugoslawien aus. Danach übernahm die Wohnung eine nichtjüdische Familie Unger.

Autorin

Gundula Meiering

In Gedenken an die jüdischen Bewohner:innen der Holsteinischen Straße 2

Ludwig (Louis) Altenberg

31.10.1859 in Krefeld
Deportation am 19.11.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 9.12.1942

Nathan (Norbert) Birawer

28.12.1868 in Gleiwitz (Gliwice)
Zwangsweise Abholung am 7.11.1942 ins Jüdische Altersheim Auguststraße, Deportation am 26.1.1943 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 2.11.1943

Louis Bodky

5.5.1861 in Tilsit (Sowetsk)
Deportation am 10.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 23.9.1942

Max Borinski

25.7.1870 in Lublinitz (Lubliniec)
Deportation am 10.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 26.9.1942 ins Vernichtungslager Treblinka, ermordet

Jeanette (Jenny) Cassirer, geb. Bocksch

18.11.1871 in Zerkov (Żerków)
Deportation am 10.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 15.10.1942

Ludwig Cassirer

1.5.1866 in Breslau (Wrocław)
Deportation am 10.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 17.10.1942

Alfred Clavier

4.5.1901 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Hans Heymann Clavier

29.9.1895 in Berlin
Bis 12.10.1944 in sogenannter „Mischehe“, in Verstecken bei Freunden und Verwandten
Überlebte

Dora Dienstag

6.11.1904 in Berlin
1939 Flucht nach Palästina
Überlebte

Margarete Dienstag

19.4.1900 in Berlin
1939 Flucht nach Großbritannien
Überlebte

Bruno Falk

16.10.1881 in Breslau (Wrocław)
Deportation am 1.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Friedericke (Frieda) Finn, geb. Charmak

22.10.1866 in Inowrazlaw (Inowrocław)
Deportation am 10.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 26.9.1942 ins Vernichtungslager Treblinka, ermordet

Hans Jacob Frost

23.7.1870 in Zerkow (Żerków)
Deportation am 16.6.1943 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 28.3.1944

Anna Gintz, geb. Groß

30.7.1903
1939 Flucht nach Belgien, Deportation am 26.6.1943 nach Auschwitz, ermordet

Heinz Gintz

5.11.1928 in Berlin
1939 Flucht nach Belgien, Deportation am 26.6.1943 nach Auschwitz, ermordet

Samuel (Sally) Gustmann

20.6.1877 in Potsdam
Überlebte in sogenannter „Mischehe“

Margarethe Göttling, geb. Salomon

14.2.1881 in Leipzig
Deportation am 28.5.1943 ins Ghetto Theresienstadt
Überlebte, Rückkehr nach Berlin im August 1945

Kurt Herrmann

28.11.1880 in Breslau (Wrocław)
Verstorben am 27.4.1943 im Jüdischen Krankenhaus Berlin

Abraham (Adolf) Jacob

27.5.1867 in Liebenau (Gostoczyn)
Deportation am 10.8.1942 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 29.9.1942 ins Vernichtungslager Treblinka, ermordet

Kunigunde Jacob, geb. Sommerfeldt

5.2.1872 in Stralkow (Strzałkowo)
Verstorben am 20.3.1940 im Jüdischen Krankenhaus Berlin

Martin Kottlarzig

13.9.1877 in Ohlau (Oława)
Deportation am 27.11.1941 nach Riga, ermordet am 30.11.1941 in Rumbula

Ingeborg Kupfer

7.7.1922 in Berlin
Flucht 1940 nach Jugoslawien

Leo Leiber Kupfer

15.2.1887 Zamost (Zámostí)
Flucht 1940 nach Jugoslawien

Regina Kupfer, geb. Alpoden

3.3.1894 in Kolomea (Kolomyja)
Flucht 1940 nach Jugoslawien

Bertha Losch, geb. Chuwen

19.03.1874 in Tarnopol (Ternopil)
Flucht 1941 nach Ecuador
Überlebte

Leib Losch

11.11.1870 in Lemberg (Lwiw)
Flucht 1941 nach Ecuador
Überlebte

Helene Neumann, geb. Eisenberg

5.4.1910 in Mogkoer (Munkács)
Deportation aus Ungarn nach Auschwitz, ermordet

Margot Neumann

22.9.1933 in Berlin
Deportation aus Ungarn nach Auschwitz, ermordet

Simon Abraham Neumann

4.6.1890 in Bederzie (Bedevlja)
Deportation 2.3.1943 von Berlin nach Auschwitz, ermordet

Dr. Arthur Neuweg

11.5.1882 in Flatow
Überlebte in sogenannter „privilegierter Mischehe“, 1946 Emigration in die USA

Gerhard Neuweg

30.11.1924 in Landsberg
Überlebte als sogenannter „jüdischer Mischling ersten Grades“, 1946 Emigration in die USA

Kurt Neuweg

8.5.1927 in Landsberg
Überlebte als sogenannter „jüdischer Mischling ersten Grades“, 1946 Emigration in die USA

Edith Rieß

16.5.1914 in Berlin
1939 Flucht nach Lettland, Deportation am 22.6.1941 in ein Arbeitslager in Karaganda
Überlebte, 1947 Rückkehr nach Berlin, 1950 Emigration in die USA

Henriette Rochocz, geb. Kaiser

14.12.1902 in Berlin
Gescheiterte Ausreise im Mai 1939 nach Paraguay, Flucht nach Spanien und später nach Marokko Überlebte, 1950 Emigration in die USA

Jenny Rochocz, geb. Berger

30.8.1882 in Zempelburg (Sępólno Krajeńskie)
Deportation am 5.9.1942 nach Riga, ermordet am 8.9.1942 in Rumbula

Rudolf Rochocz

28.3.1910 in Berlin
Gescheiterte Ausreise im Mai 1939 nach Paraguay, Flucht nach Spanien und später nach Marokko
Überlebte, 1950 Emigration in die USA

Margarethe Charlotte Roesberg, geb. Jacob

29.8.1998 in Leipzig
Flucht Ende 1939 nach Chile
Überlebte

Betty Rosenthal, geb. Feblowicz

20.8.1892 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Zwangsräume

Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945

Online-Ausstellung ab

16.10.2023