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Großgörschenstraße 24

Großgörschenstraße 24

Tempelhof-Schöneberg
Schöneberg, Großgörschenstraße 24, viertes Haus von rechts, um 1930. Quelle: Sammlung Ralf Schmiedecke, Berlin
Das stattliche Gründerzeithaus in der Großgörschenstraße 24 lag zwischen zwei Bahntrassen am Rande der „Roten Insel“, einem Viertel, in dem viele Mitglieder der linken Arbeiterbewegung lebten. Laut einem handschriftlichen Vermerk galt es im Mai 1940 offiziell als sogenanntes „Judenhaus“. Die Namen von 71 Menschen, die in dem Gebäude wohnen mussten, sind bekannt. Aus dem Haus sind mindestens 69 Menschen deportiert worden. Sie wurden fast alle ermordet.

Das Wohngebäude Großgörschenstraße 24 wurde wie auch die Nachbarhäuser im Jahr 1893 errichtet. 1928 erwarb Abraham Moses Ewinger Fränkel aus Wien das Grundstück, das mit einer Hypothek belastet war. Nach Fränkels Tod im Jahr 1936 übernahm Julius Samuelsdorff, der in der Prinzregentenstraße lebte, das Grundstück. Er war Gläubiger der Hypothek. Im August 1939 musste Julius Samuelsdorff die Hypothek offenbar unter Zwang an eine „arische“ Gläubigerin verkaufen. Allerdings ist der Grundstücksbesitz nie an das Deutsche Reich übertragen worden.

Im Zuge der Stadtumbaupläne des sogenannten „Germania“-Projektes war vorgesehen, die Großgörschenstraße 24 wie auch die benachbarten Häuser abzureißen. Bis zum geplanten Beginn der Abrissarbeiten nutzte die Stadt Berlin die Häuser, um dort entmietete Jüdinnen:Juden unterzubringen. Bei einem Bombenangriff am 29. Januar 1944 wurde das Wohnhaus schwer getroffen.

Angehörige der Familie Samuelsdorff bemühten sich in den 1950er Jahren um Rückerstattung des verlorenen Eigentums. Die Angelegenheit zog sich etliche Jahre hin. 1961 erwarb die Stadt Berlin das Grundstück. Wenig später wurden die Trümmer des im Krieg zerstörten Gebäudes beseitigt.

Zeichnung des Neubaus Großgörschenstraße 24, 1893. Quelle: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Bauaktenarchiv, Akte Großgörschenstraße 24
Kriegszerstörungen in der Großgörschenstraße, 1950, Foto: Staudt. Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv
Kriegszerstörungen in der Großgörschenstraße/Ecke Kulmerstraße, 1950, Foto: Staudt. Quelle: Museen Tempelhof-Schöneberg/Archiv

Wohnungen

Vorderhaus, Erdgeschoss

EG
Wohnung Wawrzeniak

Die geschiedene Sophie Wawrzeniak wohnte seit 1940 mit ihren zwei Kindern Elisabeth und Gerhard in einer 2-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss. Bei ihr lebten auch ihre erwachsene Tochter Gunda Fraenkel, geb. Wawrzeniak, und deren Sohn Denny. Sophie Wawrzeniak und Gunda Fraenkel leisteten Zwangsarbeit bei der metallverarbeitenden Fabrik Vermeta in der Michaelkirchstraße. Die Familie wurde am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Wie ein Großteil der knapp 800 mit ihnen Deportierten wurden alle Familienmitglieder unmittelbar nach der Ankunft ermordet.

Vorderhaus, 1. Obergeschoss

1.OG
Wohnung Kahn/Brock

Wer die Hauptmieter:innen der 3-Zimmer-Wohnung waren, ist nicht bekannt. Die ledige Sophie Kahn wohnte seit Februar 1940 zur Untermiete in der Wohnung. Sie wurde am 2. April 1942 ins Warschauer Ghetto deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Zeitweise lebte wahrscheinlich auch Herbert Brock zur Untermiete in einem Zimmer der Wohnung. Von ihm ist auch überliefert, dass er mit seinem Vater Untermieter bei Familie Goldstrom im 4. Obergeschoss gewesen ist.

Wohnung Mosberg

Das Ehepaar Max und Betty Mosberg zog nach 1939 in der Großgörschenstraße 24. Im März 1942 verstarb der 84-jährige Max Mosberg im Jüdischen Krankenhaus in der Iranischen Straße. Betty Mosberg zog in ein Altersheim und wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebte dort keine drei Monate.

Wohnung Loeske

Michael Loeske wohnte in einer 1-Zimmer-Wohnung im ersten Obergeschoss. Auch er wurde am 14. September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und kam wenig später ums Leben. Seine Möbel und Wertgegenstände wurden für 185,50 Reichsmark an einen Einzelhändler verkauft.

Vorderhaus, 2. Obergeschoss

2.OG
Wohnung Meyer

Im zweiten Obergeschoss des Vorderhauses wohnte das Ehepaar Herbert und Traute Meyer. Die beiden hatten im Mai 1939 geheiratet. Traute Meyer wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Ehemann Herbert Meyer einen Tag später. Beide wurden ermordet.

Zur Untermiete wohnte Pauline Joel mit in der Wohnung. Sie hatte zuvor in der Lothringenstraße gelebt. Sie starb im Sommer 1942 im Alter von 85 Jahren in Berlin. Hildegard Naumann und ihre Mutter Anna Naumann lebten ebenfalls zur Untermiete in einem Zimmer der Wohnung. Zuvor hatten sie in der Passauer Straße gewohnt. Wahrscheinlich war Hildegard Naumann die Großnichte von Pauline Joel. Im Dezember 1942 verstarb Anna Naumann im Alter von 64 Jahren. Die Spur von Hildegard Naumann verliert sich Anfang 1943. Im Januar 1944 wurde sie als „[a]nscheinend flüchtig“ vermerkt.

Wohnung Unger

Elise Unger wohnte seit etwa 1940 im Haus. Zuvor hatte die promovierte Philologin und Lehrerin mit ihren Eltern in der Geisbergstraße in Schöneberg gelebt. Nach dem Tod ihres Vaters im Dezember 1939 musste sie offenbar zwangsweise in die Großgörschenstraße 24 umziehen. Elise Unger musste Zwangsarbeit bei der Firma Osram leisten. Im März 1940 zog Elise Ungers Tante Emma Goldschmidt mit in die Wohnung. In dem Zimmer wohnten sie zeitweise gemeinsam mit Hildegard Naumann, die den Quellen zufolge auch Untermieterin des Ehepaars Meyer war. Emma Goldschmidt wurde am 15. August 1942 nach Riga deportiert und dort vermutlich nach der Ankunft ermordet. Nach anderen Angaben starb sie im September 1942 im Ghetto Theresienstadt. Elise Unger wurde am 12. März 1943 mit weiteren 940 Personen vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz deportiert.

Vorderhaus, 3. Obergeschoss

3.OG
Wohnung Friedmann

Bevor der Handlungsgehilfe Erich Friedmann mit seiner Ehefrau Erna zwangsweise in die Großgörschenstraße 24 zog, hatte das Ehepaar in der Wangenheimer Straße in Grunewald gelebt. Die beiden bewohnten ein Zimmer der Wohnung. In einem weiteren Zimmer lebte Siegfried Friedmann. Ob es sich bei ihm um einen Bruder von Erich Friedmann handelte, kann nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Siegfried Friedmann wurde am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert. Erich Friedmann wurde am 1. September 1942 im Rahmen einer sogenannten „Sonderaktion“ verhaftet, die eventuell mit einer Verhaftungswelle gegen über 100 Mitglieder der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ in Verbindung steht. Erich Friedmann wurde in das KZ Sachsenhausen gebracht. Dem Totenbuch von Sachsenhausen zufolge, kam er am 11. Oktober 1942 in Bernburg ums Leben. Auf dem Gelände der dortigen Landes-Heil- und Pflegeanstalt wurden mehrere zuvor in Sachsenhausen Inhaftierte in einer Gaskammer ermordet. Seine Frau Erna Friedmann wurde im Mai 1943 nach Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich ermordet. Im April 1943 wurden die Mieter:innen der Wohnung geräumt.

Vorderhaus, 4. Obergeschoss

4.OG
Wohnung Bukofzer

Hauptmieterin der Wohnung im vierten Obergeschoss war Ingeborg Bukofzer. Sie lebte hier mit ihrer Mutter Meta Bukofzer und ihrer Schwester Edith Bukofzer. Bis zum 15. Mai 1941 wohnte das Ehepaar Abrahamowsky zur Untermiete in der Wohnung. Der Arbeiter Kurt Julius Abrahamowsky hatte mit seiner Ehefrau, der Arbeiterin Margot Abrahamowsky, zuvor in der Bayreuther Straße gewohnt. Kurt Julius Abrahamowsky war zuletzt bei dem Ausstatter für Militärausrüstung Kurt Seidel in der Bülowstraße als Zwangsarbeiter beschäftigt. Die Eheleute Abrahamowsky wurden dann im Sammellager Levetzowstraße festgehalten. Am 15. Oktober 1941 wurde ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. Einen Monat später wurden die Abrahamowskys in das Ghetto Kowno deportiert, wo sie am 25. November 1941 ermordet wurden.

Die ledige Klara Hirsch war ebenfalls Untermieterin in der Wohnung Bukofzer. Sie stammte aus dem Hunsrück und war vor ihrer zwangsweisen Unterbringung in der Großgörschenstraße im Arbeits- und Bewahrungshaus in Rummelsburg festgehalten worden. Klara Hirsch musste Zwangsarbeit in einer Wäscherei leisten, bis sie am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert wurde. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt. Am gleichen Tag wurde auch Ingeborg Bukofzer nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihre Mutter Meta Bukofzer und ihre Schwester Edith Bukofzer wurden wenig später ebenfalls nach Auschwitz deportiert und ermordet. Im November 1943 wurde die Wohnung geräumt.

Wohnung Goldstrom

Im vierten Obergeschoss des Vorderhauses befand sich die Wohnung der Familie Goldstrom. Margarete Goldstrom war Lehrerin, ihr Ehemann Georg Goldstrom Fleischer. Auch Margarete Goldstroms Eltern Isidor und Regina Rosenthal mussten zeitweise mit in der Wohnung wohnen.

Der Arbeiter Gerhard Brock wohnte mit seinem erwachsenen Sohn Herbert zur Untermiete in einem teilmöblierten Zimmer bei der Familie Goldstrom. Herbert Brock scheint zeitweise auch zur Untermiete bei Sophie Kahn gewohnt zu haben. Vor dem erzwungenen Umzug hatten Vater und Sohn vermutlich in der Münzstraße gelebt. Gerhard Brock wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Die nach der Deportation angefertigte Inventarbewertung listete einen Kleiderschrank, ein Vertiko, einen kleinen Schrank, einen Tisch, zwei Stühle, drei Wandbilder, einen Spiegel sowie eine Chaiselongue mit einer Decke und drei Kissen auf. Der Wert wurde mit 86 Reichsmark angegeben. Herbert Brock wurde zwei Tage nach seinem Vater ebenfalls nach Auschwitz deportiert. Beide wurden ermordet.

Die Hauptmieter:innen Margarete und Georg Goldstrom wurden am 10. September 1943 mit ihrem sechsjährigen Sohn Herbert in das Ghetto Theresienstadt und im Jahr darauf nach Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurden.

Seitenflügel, 3. Obergeschoss

3.OG
Else Hamburger

Die Hausgehilfin Else Hamburger, geb. Salomon, musste seit dem August 1940 in der Großgörschenstraße 24 wohnen. Im November 1941 wurde sie in das Sammellager Levetzowstraße eingeliefert und von dort am 27. November 1941 nach Riga deportiert. Alle über 1000 an diesem Tag deportierten Menschen wurden nach der Ankunft im Wald von Rumbula erschossen.

Quergebäude, Erdgeschoss

EG
Wohnung Neumann

Die Brüder Erich und Martin Neumann wohnten seit September 1940 in einer 1-Zimmer-Wohnung in der Großgörschenstraße 24. Sie wurden am 26. September 1942 nach Raasiku in Estland deportiert. Ende März 1943 wurde die Wohnung geräumt.

Gartenhaus, Erdgeschoss

EG
Wohnung Rothschild

Im Erdgeschoss des Gartenhauses wohnte das Ehepaar Erwin Norbert und Elly Rothschild, geb. Lipowetzky, mit ihrem kleinem Sohn Dan. Erwin Rothschild war Mitte der 1930er Jahre nach Berlin gekommen. Im Jahr 1938 hatte das Paar geheiratet. Beide Eheleute mussten Zwangsarbeit leisten. Die dreiköpfige Familie wurde am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Es handelte sich um einen der ersten Deportationstransporte nach der sogenannten „Fabrik-Aktion“, bei der reichsweit sämtliche in der Rüstungsindustrie beschäftigten Juden:Jüdinnen an ihren Arbeitsstätten abgeholt wurden. Elly und ihr zweijähriger Sohn wurden vermutlich nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet. Erwin Rothschild wurde zur Zwangsarbeit weiter in das KZ Mittelbau-Dora verschleppt. Er überlebte nicht.

Unbekannte Wohnungslage

Walter Behr

Der gelernte Friseur Walter Behr wurde am 19. April 1943 aus der Großgörschenstraße 24 nach Auschwitz deportiert. Wo er im Haus lebte, ist nicht bekannt. Walter Behr war am 20. April 1941 wegen angeblichen „Arbeitsversäumnisses“ verhaftet und am 12. Juni 1941 ins KZ Buchenwald verschleppt worden. Dort war er mit dem Kürzel „ASR“ („Arbeitsscheu Reich“) kategorisiert worden. Am 5. September 1941 wurde Walter Behr ins Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit überführt, bevor er am 15. Januar 1942 erneut in das KZ Buchenwald eingeliefert wurde. Dort wurde Behr einem Arbeitskommando zugeteilt. Im April 1942 kam er offenbar ins Gerichtsgefängnis Berlin-Moabit. Wann Walter Behr aus der Haft entlassen wurde und in die Großgörschenstraße 24 zog, ist nicht bekannt. Am 19. April 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert und im folgenden Monat ermordet.

Inge und Walter Jakubowski

Das Arbeiter-Ehepaar Inge und Walter Jakubowski wurde mit ihrem nur wenige Monate alten Kind Berl am 28. Februar 1943 aus der Großgörschenstraße 24 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Wohnung Rosenthal

Die Eheleute Isidor und Regina Rosenthal, geb. Brzcyniski, lebten in der Stadt Schwiebus (heute Świebodzin) in der damaligen Provinz Brandenburg. Sie hatten fünf Kinder. Seit Juli 1939 wohnten sie zur Untermiete bei einer Tochter in der Schönhauser Allee 185-186, bevor sie zeitweise in die Großgörschenstraße 24 umziehen mussten. Ihre Deportation erfolgte offenbar wiederum von der Adresse Schönhauser Allee mit dem „24. Osttransport“ am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz. Der Transport umfasste 997 Menschen aus Berlin. Über das Schicksal von Isidor und Regina Rosenthal ist nichts bekannt. Vermutlich wurden sie nach der Ankunft in Auschwitz ermordet.

Wohnung Schmerl

Der Zahnarzt Martin Schmerl hatte nur kurz in der Großgörschenstraße 24 gewohnt, bevor er am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert wurde. Martin Schmerl war am 2. Oktober 1937 im KZ Dachau inhaftiert. Seit Anfang 1939 war er mehrere Jahre im Zuchthaus Brandenburg-Görden eingesperrt gewesen. Der Vorwurf lautete offenbar „Rassenschande“, also Vergehen gegen die Nürnberger Gesetze der Nationalsozialisten. Noch im Mai 1944 forderte das Fernsprechrechnungsamt die Erstattung angefallener Fernsprechgebühren, die Martin Schmerl nicht mehr zahlen konnte.

Nachbarschaft

In die „Abrisshäuser“ Großgörschenstraße Nr. 23, 24, 28 und 29 sowie die danebenliegenden Katzlerstraße Nr. 9 und 13 sollten alle Juden:Jüdinnen eingewiesen werden, die ihre Wohnungen verloren hatten und nicht ins Ausland flüchten konnten. Das betraf „ca. 220 Familien“. Alle sechs Häuser wurden mit dem handschriftlichen Vermerk „Judenhäuser“ in einem „Räumungsplan“ des Generalbauinspektor (GBI) vom 30. Mai 1940 aufgeführt. Tatsächlich scheinen die Häuser auch belegt worden zu sein und sind als mutmaßliche Deportationsanschriften bekannt.

„Antragstellung für Mietzahlung der geräumten Judenwohnung des früheren Mieters Michael Loeske, Schöneberg, Großgörschenstr. 24, der aus dem Reichsgebiet abgeschoben worden ist.“

In den Einzelfallakten der Vermögensverwertungsstelle des Oberfinanzpräsidenten zu den jüdischen Bewohner:innen der Großgörschenstraße 24 taucht vielfach der Name Gertrud Püsemann auf. Sie war die Hausverwalterin, deren Aufgabe vor allem darin bestand, die durch die Abholung und Deportation der Mieter:innen und Untermieter:innen entstandenen Mietrückstände bei der Finanzbehörde einzufordern. Nachdem die Bewohner:innen abgeholt worden waren, lagen zwischen der Versiegelung der Wohnung und der Räumung oft einige Monate. Für diese Zeit forderte die Hausverwalterin monatlich die Mietzahlung durch die Vermögensverwertungsstelle.

Autor

Yves Müller

In Gedenken an die jüdischen Bewohner:innen der Großgörschenstraße 24

Kurt Julius Abrahamowsky

15.11.1896 in Arnswalde (Choszczno)
Deportation am 17.11.1941 ins Ghetto Kowno, ermordet am 25.11.1941

Margot Abrahamowsky, geb. Gembicki

18.7.1896 in Berlin
Deportation am 17.11.1941 ins Ghetto Kowno, ermordet am 25.11.1941

Walter Behr

1.12.1909 in Krefeld
Inhaftierung 1941 im KZ Buchenwald, Deportation am 19.4.1943 nach Auschwitz, ermordet im Mai 1943

Charlotte Behrendt

19.7.1888 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, für tot erklärt

Gerhard Brock

27.3.1897 in Stettin (Szczecin)
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Herbert Brock

5.11.1919 in Schokken (Skoki)
Deportation am 4.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Edith Bukofzer

30.6.1926 in Berlin
Deportation am 19.4.1943 nach Auschwitz, ermordet

Ingeborg Bukofzer

10.1.1923 in Berlin
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Meta Bukofzer

8.3.1897 in Eickfier (Brzezie)
Deportation am 19.4.1943 nach Auschwitz, ermordet

Siegmund Cohn

30.10.1877 in Berlin
Deportation am 17.11.1941 ins Ghetto Kowno, ermordet am 25.11.1941

Denny Fraenkel

4.9.1941 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, ermordet am 22. Oktober 1942

Gunda Fraenkel, geb. Wawrzeniak

7.5.1919 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, ermordet am 22. Oktober 1943

Erich Friedmann

3.5.1908 in Gumbinnen (Gussew)
Verhaftung am 1.9.1942, Deportation ins KZ Sachsenhausen, ermordet am 11.10.1942 in der Tötungsanstalt Bernburg

Erna Friedmann, geb. Herzko

13.7.1905 in Roßberg (Rozbark)
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Siegfried Friedmann

26.8.1893 in Krojanke (Krajenka)
Deportation am 19.4.1943 nach Auschwitz, ermordet

Hannelore (Hannchen) Fuss, geb. Weill

23.6.1922 in Zielenzig (Sulęcin)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Manfred Fuss

21.11.1911 in Schrimm bei Posen
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Emma Goldschmidt, geb. Unger

16.9.1877 in Berlin
Deportation am 15.8.1942 nach Riga, ermordet am 18. August 1942

Ilse Goldstein, geb. Gross

17.10.1908 in Bromberg (Bydgoszcz)
Deportation am 3.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Leo Goldstein

12.10.1901 in Preußisch Stargard (Starogard)
Deportation am 3.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Georg Goldstrom

25.9.1912 in Gowidlino
Deportation am 10.9.1943 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 28.10.1944 nach Auschwitz, ermordet

Herbert Goldstrom

22.9.1936 in Berlin
Deportation am 10.9.1943 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 28.10.1944 nach Auschwitz, ermordet

Margarete Goldstrom, geb. Rosenthal

20.5.1911 in Schwiebus (Świebodzin)
Deportation am 10.9.1943 ins Ghetto Theresienstadt, weiter am 28.10.1944 nach Auschwitz, ermordet

Florchen Gordon

4.8.1919 in Berlin
Deportation am 3.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Nelly Gordon, geb. Jacob

12.2.1889 in Dresden
Deportation am 3.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Philipp Gordon

17.5.1883 in Nippes
Deportation am 3.2.1942 nach Auschwitz, ermordet

Bernhard Gutermann

2.5.1898 in Stralsund
Deportation am 14.11.1941 ins Ghetto Minsk, umgekommen

Berta Gutermann, geb. Seefeld

20.8.1911 in Berlin
Deportation am 14.11.1941 ins Ghetto Minsk, umgekommen

Judis Gutermann

25.4.1939 in Berlin
Deportation am 14.11.1941 ins Ghetto Minsk, umgekommen

Else Hamburger, geb. Salomon

24.11.1888 in Berlin
Deportation am 27.11.1941 nach Riga, ermordet am 30.11.1941

Frieda Hirsch

30.12.1898 in Berlin
Deportation am 19.4.1943 nach Auschwitz, ermordet

Klara Hirsch

13.6.1904 in Hirschberg/Hundsrück
Deportation am 3.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Berl Jakubowski

13.6.1942 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Inge Jakubowski, geb. Schaal

5.8.1922 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Walter Jakubowski

5.5.1911 in Koschmin (Koźmin Wielkopolski)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Pauline Joel

20.12.1856 in Bromberg (Bydgoszcz)
Verstorben am 20.6.1942 in Berlin

Rosa Jospe

22.3.1882 in Berlin
Deportation am 3.4.1942 ins Ghetto Warschau, umgekommen

Rosa Kaczynski, geb. Michel

31.12.1862 in Bartschin (Barcin)
Deportation am 8.7.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 19.10.1942

Sophie Kahn

14.4.1875 in Darmstadt
Deportation am 3.4.1942 ins Ghetto Warschau, umgekommen

Benno Levy

15.4.1902 in Schönlanke (Trzcianka)
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Frieda Levy, geb. Gadiel, verh. Lenz

2.10.1904 in Thorn (Toruń)
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Gert Levy

24.11.1930 in Berlin
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Günter Levy

18.6.1929 in Berlin
Deportation am 17.5.1943 nach Auschwitz, ermordet

Berta Lewin, geb. Schramm

22.3.1890 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Paul Lewin

19.3.1886 in Nekla
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Michael Loeske

1.4.1867 in Hohensalza (Inowrazław)
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 3.10.1942

Herbert Meyer

2.4.1895 in Naugard (Nowogard)
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Traute Meyer, geb. Sommerfeld

18.10.1902 in Insterburg (Tschernjachowsk)
Deportation am 1.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Betty Mosberg, geb. Kahn

13.6.1866 in Darmstadt
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 3.12.1942

Max Mosberg

28.7.1856 in Hagen
Verstorben am 19.3.1942

Helene Müller, geb. Gross

11.12.1885 in Bromberg (Bydgoszcz)
Deportation am 3.4.1942 ins Ghetto Warschau, umgekommen

Anna Naumann, geb. Lippmann

4.1.1878 in Marienwerder
Verstorben am 8.12.1942 in Berlin

Hildegard Naumann

4.3.1909 in Berlin
Schicksal unbekannt

Erich Neumann/Nemann

14.6.1884 in Lissa (Leszno)
Deportation am 26.9.1942 nach Raasiku, ermordet

Martin Neumann/Nemann

20.8.1890 in Lissa (Leszno)
Deportation am 26.9.1942 nach Raasiku, ermordet

Isidor Paul Rosenthal

18.2.1882 in Skampe
Inhaftierung am 12.12.1938 im KZ Sachsenhausen, Deportation von der Adresse Schönhauser Allee 185-186 am 9.12.1942 nach Auschwitz, ermordet

Regina Rosenthal, geb. Pressinski/Brzcyniski

21.1.1883 in Hohensalza (Inowrazław)
Deportation von der Adresse Schönhauser Allee 185-186 am 9.12.1942 nach Auschwitz, ermordet

Dan Rothschild

8.3.1940 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Elly Rothschild, geb. Lipowetzky

12.2.1912 in Berlin
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Erwin Rothschild

15.8.1912 in Wiesbaden
Deportation am 2.3.1943 nach Auschwitz, weiter ins KZ Mittelbau-Dora, ermordet

Silvia Rothschildt

26.5.1890 in Berlin
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Martin Schmerl

16.10.1903 in Schroda (Środa Wielkopolska)
Inhaftierung am 2.10.1937 im KZ Dachau, Deportation am 9.12.1942 nach Auschwitz, ermordet

Käthe Seemann

18.5.1881 in Berlin
Deportation am 1.3.1943 nach Auschwitz, ermordet

Johanna Simson

18.5.1888 in Preußisch Stargard (Starogard)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Dr. Elise Unger

19.11.1904 in Berlin
Deportation am 12.3.1943 nach Auschwitz, ermordet 1943

Elisabeth Wawrzeniak

16.1.1935 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, ermordet am 22.10.1942

Gerhard Wawrzeniak

5.10.1937 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, ermordet am 22.10.1942

Sophie Wawrzeniak, geb. Süsskind

19.10.1896 in Berlin
Deportation am 19.10.1942 nach Riga, ermordet am 22.10.1942

Max Weile

19.6.1895 in Schlochau (Człuchów)
Deportation am 3.2.1943 nach Auschwitz, ermordet

Helene Zorlig, geb. Salomon

17.5.1869 in Berlin
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 31.1.1943

Martin Zorlig

2.6.1859 in Breslau (Wrocław)
Deportation am 14.9.1942 ins Ghetto Theresienstadt, umgekommen am 9.10.1942

Generalbauinspektor (GBI)

Zum Kontext, Kapitel „Akteure“

Zwangsräume

Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945

Online-Ausstellung ab

16.10.2023