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Zwangsräume

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Zwangsräume

Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945

Viele Juden:Jüdinnen mussten vor ihrer Deportation innerhalb Berlins umziehen. Sie wurden in bestimmten Häusern konzentriert. Die Geschichte dieser „Zwangsräume“ wurde in einem partizipativen Projekt des Aktiven Museums untersucht.

Es gab mindestens 791 Häuser mit Zwangswohnungen

Ausgewählte Hausgeschichten erzählen davon, wie die Einweisung in diese Häuser funktionierte, unter welchen Bedingungen die betroffenen Juden:Jüdinnen darin lebten und wie die Wohnungen, in die sie zwangsweise einzogen nach den Deportationen aufgelöst wurden.

Zu den Häusern Download Stadtplan (foo)

Kernpunkte der Forschung

  • Schon vor 1939 wurden jüdische Mieter:innen diskriminiert. So beschlossen Berliner Wohnungsbaugesellschaften bereits 1936, keine jüdischen Mieter:innen mehr aufzunehmen.

  • Ab 1939 musste fast die Hälfte der jüdischen Bevölkerung Berlins vor der Deportation umziehen. Juden:Jüdinnen, die zuvor in Randbezirken lebten, wurden in Mietshäusern in der Innenstadt konzentriert.

  • Die gesetzliche Grundlage für die Entstehung der Zwangswohnungen war das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ vom 30. April 1939.

  • In Berlin gab es mindestens 791 Häuser, in die Juden:Jüdinnen zwangsweise einziehen mussten.

  • Diese Häuser wurden nicht ausschließlich von Juden:Jüdinnen bewohnt, waren aber in der Regel in jüdischem Eigentum. Die nichtjüdischen Bewohner:innen wurden Zeugen der Not und der Verfolgung ihrer jüdischen Nachbar:innen.

  • Verschiedene Akteur:innen – von der Hausmeisterin bis zum Finanzbeamten – waren an der Entmietung und Einweisung jüdischer Mieter:innen in Zwangswohnungen beteiligt. Die zentrale Instanz war der Generalbauinspektor Albert Speer im Rahmen des „Germania“-Projekts.

  • Häufig mussten einander unbekannte Personen in einer Wohnung zusammenleben. Innerhalb der Wohnungen gab es oft zahlreiche Mieter:innen-Wechsel. Dadurch war die Wohn- und Lebenssituation der Juden:Jüdinnen von extremer Unsicherheit geprägt.

Zum Kontext

Zeitleiste

Die Zeitleiste ordnet die antisemitische Wohnungspolitik in die Geschichte der Verfolgung von Juden:Jüdinnen im Nationalsozialismus ein.

Zur Zeitleiste

Zwangsräume

Antisemitische Wohnungspolitik in Berlin 1939–1945

Online-Ausstellung ab

16.10.2023